Neubeuern – Bärbel und Fritz Vornberger leiteten seit 1978 die traditionelle Dorfwirtschaft in Neubeuern, Ortsteil Altenbeuern, und blicken auf eine generationsübergreifende Historie des Gasthauses zurück. Denn im Jahr 1930 erwarb Nicolaus Vornberger durch Tausch den Bauernhof und die Schänke in Altenbeuern.
„Aus dem früheren ,Kistler‘ (Schreiner oder Kramer) um 1555 mit Branntweinausschank und Zapfrecht ab 1793 ist nach vielen Umbauten die heutige Einkehr geworden, die sich bis zur Jahreswende in der vierten Generation als Familienbetrieb dem Wohl des Gastes widmete“, berichtet Fritz Vornberger.
Umfangreiche Renovierungsarbeiten
Da nun die Nachfolge auf die nächste Generation innerhalb der Familie nicht geregelt werden konnte, einigten sich acht Neubeurer Bürger darauf, die Gaststätte zu übernehmen und gründeten am 19. Oktober 2020 die Ellmeier & Co. GbR. Regina Ellmeier, Andreas Leitner, Josef Leitner, Peter Schaber, Reiner Schulz, Fabian Steiner, Konrad Stuffer und Christian Wiesböck übernahmen am 1. Januar das gesamte Anwesen.
Das Ziel dabei von allen: Die Gaststätte mit Dorfwirtcharakter, großem Saal und Biergarten für Vereinsfeiern, Hochzeiten, Beerdigungen, Theateraufführungen, Stammtisch- und Kartlabende zu erhalten, erklärt Reiner Schulz. Ein Dorf ohne Dorfwirt sei undenkbar.
Die umfangreichen Renovierungsarbeiten starteten zu Jahresbeginn und umfassten den Brandschutz, die komplette Küchenneugestaltung und -erweiterung, den Thekenbereich des Festsaals inklusive moderner Lichttechnik, die Installation von zusätzlichen Kühlkammern, die Beleuchtung des teilweise überdachten Biergartens und die Neukonzipierung des Straßenbiergartens.
„Das Ganze konnte aber nur mit sehr zuverlässigen Handwerkern und einigen tausend freiwilligen Arbeitsstunden teils bis spät am Abend und auch an den den Wochenenden realisiert werden“, schildert Reiner Schulz. Allen Beteiligten wurde mit einem großen Helferfest im neuen Biergarten gedankt. Am 29. Juli eröffnete der Pächter, Andi Ellmeier, den Beurer Hof mit erprobten und neuen Kräften und stand bereits zwei Tage später vor seiner ersten großen Herausforderung: Eine Hochzeitsgesellschaft mit 150 Personen forderte den gelernten Koch.
„Uns besucht seit der Wiedereröffnung eine beeindruckende Anzahl von Gästen, um die neue Gastlichkeit zu testen und wieder gesellschaftliches Leben zu erfahren“, sagt Andi Ellmeier begeistert. Der Wirt legt großen Wert auf regionale und frische Erzeugnisse. Von Ehefrau Regina gibt es von Freitag bis Sonntag immer hausgemachte Kuchen. Nebenbei managt sie die Buchhaltung und springt auch ein, wenn sich Personalmangel abzeichnet.
Altenbeuern ohne Wirt undenkbar
Dass das Gasthaus erhalten bleibt, stößt auf große Freude im Ort. Laut Reiner Schulz ist Altenbeuern ohne Dorfwirt, als bayerische Wirtschaft, undenkbar. „Der Dorfwirt musste einfach erhalten bleiben.“