Mit Provisorium sehr zufrieden

von Redaktion

Feuerwehr Kiefersfelden meistert den Einsatzalltag im Ausweichquartier am Zementwerk

Kiefersfelden – Anfang Februar musste die freiwillige Feuerwehr nach über 88 Jahren ihr Domizil an der Thierseestraße wegen des anstehenden Abbruchs und geplanten Neubaus verlassen und vorübergehend ihr Zelt- und Containerprovisorium auf dem Zementwerksgelände beziehen. Rund drei Monate hatten die Vorbereitungen in Anspruch genommen und Feuerwehrkommandant Kilian Hager denkt noch immer etwas wehmütig an den Auszug zurück.

Kleidung wurde
nicht trocken

Doch dank der Hilfe der Firmen Dettendorfer und Wiesböck, sowie der Gemeinde Kiefersfelden und den Frauen und Männern der Wehr, konnte die Behelfsunterkunft schnell in ein funktionierendes Einsatzzentrum verwandelt werden „und vor allem unsere Einsatzbereitschaft war nie gefährdet“, erinnert sich der Kommandant. Jetzt, sieben Monate später hat man sich arrangiert, obwohl „die räumliche Enge mit den baulichen Unzulänglichkeiten und die etwas zugige Unterbringung uns schon einige Probleme bereitet“. Wie bei dem Starkregen vor geraumer Zeit, als die in einem Container untergebrachte Funkzentrale undicht wurde. „Da mussten wir schnell handeln und das gesamte technische Equipment in ein Einsatzfahrzeug umlagern“, so Hager. Wie überhaupt das Hochwasser die Blauröcke eine ganze Zeit lang nicht zur Ruhe kommen ließ. „Genau 30- mal an einem einzigen Abend hatten wir Hochwasseralarm und insgesamt 80 Einsätze waren an nur zwei Wochenenden zu stemmen“, erinnert sich der Feuerwehrler.

Und dann kam natürlich das große Problem, denn die Einsatzbekleidung konnte in der Behelfsunterkunft nicht schnell genug getrocknet werden, sodass die Floriansjünger oftmals in noch feuchtklamme Klamotten steigen und ausrücken mussten.

Auch die Beladung der Einsatzfahrzeuge sowie die Logistik und Einsatzplanung ist nicht optimal, doch die engagierten Feuerwehrler der Grenzgemeinde sind sehr erfindungsreich, die meisten Probleme wurden nicht nur angegangen, sondern auf zum großen Teil schon gelöst. Nicht so aber die An- und Abfahrt der Einsatzwagen, die sich über eine längere Strecke auf einer Tempo-30-Zone bewegen müssen.

Und da ist schon mal mit der einen oder anderen Überraschung zu rechnen und äußerste Vorsicht angesagt. „Im Großen und Ganzen aber“, ist der Kommandant, „absolut zufrieden, wir sind wirklich positiv überrascht“.

Auch zum laufenden Neubau äußerte sich der leitende Brandschützer durchaus angetan: „Wir haben das Gefühl, dass unsere Wünsche bei den Verantwortlichen immer, wenn das baulich und technisch möglich ist, berücksichtigt werden und wir freuen uns schon auf nächsten September, wenn wir das Provisorium hier auf dem Zementwerksgelände verlassen und ins neue Feuerwehrhaus an alter Stelle einziehen zu können“.

Ein ähnliches Zeitfenster hat auch der technische Leiter des Kieferer Bauamts, Andreas Horn, vor Augen, der mit dem Umzug „Ende Sommer, Anfang Herbst 2022“ rechnet. Bisher hat es nach seinen Aussagen keinerlei Probleme beim 6,7 Millionen Euro teuren Neubau gegeben.

Die Materialengpässe bei Dämmstoffen und Bauholz konnten gut umschifft werden, sodass der Fachmann „im Moment nichts erkennen“ kann, was die Fertigstellung des Feuerwehrhaus-Neubaus verzögern könnte.

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