Weihestein übergeben

von Redaktion

Gemeinde Pittenhart Teil der „Römerregion Chiemsee“

Pittenhart – Zur „Römerregion Chiemsee“ haben sich elf um den Chiemsee gelegene Gemeinden aus den Leader-Regionen Chiemgauer Seenplatte und Chiemgauer Alpen zusammengetan, um Besuchern und Einheimischen ihre römische Vergangenheit lebendig und attraktiv zu zeigen. Mit Hilfe einer Förderung von 60 Prozent der Netto-Kosten wurden die verschiedensten Römerstationen umgesetzt.

Ochsengespann
aus Metall

Kürzlich wurde der Pittenharter Beitrag zum Gesamtprojekt „Römerregion Chiemsee“ an der Kirche der Öffentlichkeit übergeben. Am Platz neben der Kirche steht nun in Nachbildung der an der Pittenharter Kirchenmauer gefundene Römerstein, ergänzt durch die als lebensgroße Metallskulptur ausgebildete Silhouette des römischen Benefiziariers, der diesen Weihestein für Jupiter und den keltisch-römischen Gott Bedaius gestiftet hatte, in Begleitung seiner Frau, und eine erklärende Informationstafel.

Bürgermeister Sepp Reithmeier und Ortsheimatpfleger Sebastian Guggenhuber erklärten, dass Pittenhart aufgrund zahlreicher Funde aus der Römerzeit zur „Römerregion Chiemsee“ gerechnet werden muss. Insbesondere auf dem Höhenberg und in seiner Nähe wurden Funde aus keltischer und römischer Zeit gemacht, die auf einen Kultplatz verweisen. Reithmeier, auch Vorsitzender der Leader-Region Chiemgauer-Seenplatte, betonte, dass das Gesamtprojekt „Römerregion Chiemsee“ mit elf teilnehmenden Gemeinden das Ziel des europäischen Leader-Programms perfekt umsetze, Verbindungen zwischen Akteuren zu schaffen.

Für Projektmanagerin Annette Marquard-Mois kam das in der Vielfältigkeit des Gesamtprojekts „Römerregion Chiemsee“ und dem Zusammenwirken einer Vielzahl von Beteiligten bei der Umsetzung in den Gemeinden zum Ausdruck. „Von den Wissenschaftlern über die Kommunalpolitiker und Ortsheimatpfleger bis zu den Touristikern und den Handwerkern haben wirklich alle an einem Strang gezogen.“

Zu der Inschrift am Weihestein erläuterte Professor Siegmar von Schnurbein, Schirmherr der Römerregion Chiemsee, durch den Namen des Stifters Tulius Iuvenis und die Angabe der damaligen Konsuln Antonin und Q. Tineius Sacerdos wisse man, dass der Stein im Jahr 219 nach Christus aufgestellt wurde. Die entsprechende untere Zeile war zwar aus politischen Gründen später ausradiert worden, die Namen der Konsuln konnten aber rekonstruiert werden. Schnurbein lobte die kunstvolle Arbeit, die Steinmetz Fritz Seibold hier bei der Rekonstruktion geleistet habe.

Von Rolf Wassermann, der die Metallskulpturen des Pittenharter Römerprojektes gestaltet hatte, erhielt Reithmeier eine Nachbildung der Benefiziarier-Lanze und wurde somit von Wassermann augenzwinkernd zum Nachfahr dieses römischen Verwaltungsbeamten ernannt.

Beförderung für
den Bürgermeister

Auf die große Bedeutung der Lage Pittenharts an der jahrhundertelang genutzten Salzstraße für die Geschichte des Ortes wird mit der Silhouette eines Ochsengespanns mit Wagen vor dem Wirtshaus „Alte Zollstation“ Bezug genommen, ebenfalls mit begleitender Informationstafel. Die Trasse der direkt durch den Ort führenden „Güldenen Salzstraße“ folgte älteren Straßen aus römischer oder sogar vorrömischer Zeit. Mit der Herausstellung der Salz- und Römerstraße werde auch die Verbindung zum Höhenberg geknüpft, über den diese Straße ebenfalls geführt hatte, betonte Ortsheimatpfleger Sebastian Guggenhuber, und dort könne man sie in Teilen noch gut erkennen. Ebenfalls eine Verbindung zum Höhenberg wird in der Kindergeschichte auf der Homepage des Gesamtprojektes www.roemerregion-chiemsee.de „Marcus und Annilio – Abenteuer in der Römerregion“ im Abschnitt zu Pittenhart gezogen. Was in anderen Orten der „Römerregion Chiemsee entstand, kann man auf dieser Homepage nachlesen.

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