„Wir spielen vor allem Arthouse-Filme“

von Redaktion

Interview Jürgen Bach, Betreiber von „Marias Kino“, freut sich über eine Prämie

Bad Endorf – „Marias Kino“ durfte sich über eine 10000-Euro-Prämie des Film Fernseh Fonds Bayern (FFF Bayern) freuen. Das Kino war eines von nur 79 Lichtspielhäusern in ganz Bayern, die vom FFF Bayern für ihren besonderen Einsatz geehrt wurden. Judith Gerlach, Bayerns Digitalministerin und FFF-Aufsichtsratsvorsitzende, lobte dabei insbesondere die Programmgestaltung und besonderen Aktionen der Preisträger. Im Interview mit den OVB-Heimatzeitungen freut sich Kinobetreiber Jürgen Bach.

Wie war Ihre Reaktion auf die Nachricht, eine Auszeichnung vom FFF Bayern zu erhalten?

Freude darüber, dass wir für unsere Arbeit, die schwer war im letzten Jahr, belohnt wurden.

Was haben Sie jetzt mit der Prämie vor? Gibt es schon konkrete Pläne, was Sie mit den 10000 Euro anfangen wollen?

Nein, haben wir noch nicht. Noch keine konkreten Vorstellungen. Es gibt Überlegungen, am Außenbereich etwas zu ändern.

Was genau?

Ein Vordach über den Eingang zu bringen.

Wie kinofreudig sind die Menschen wieder nach dem Lockdown? Kommen wieder viele in Ihr Kino?

Es kommen wieder viele ins Kino, es ist aber in einer bestimmten Altersgruppe, nämlich bei den Älteren, eine gewisse Zurückhaltung zu spüren.

Wegen den Corona-Beschränkungen?

Wegen den Corona-Bedingungen, ja. Wir sind ja mindestens zu 3G verpflichtet und bei den Älteren gibt es doch auch einige, die nicht geimpft werden können beziehungsweise wollen und deshalb dann getestet werden müssen. Das, nur für einen Kino-Besuch, ist natürlich relativ aufwendig. Wenn ich sieben Euro Eintritt für das Kino bezahle und dann auch noch zehn bis fünfzehn Euro für einen Test, überlege ich mir den Kino-Besuch für zwanzig Euro natürlich zweimal.

Was macht Ihr Kino so besonders, dass Sie diese Prämie erhalten haben?

Wir haben ein kulturelles und cineastisches Programm, spielen also wenig von den großen Blockbustern. Ganz im Gegenteil. Wir spielen Arthouse-Filme, daher filmisch wertvolle Filme.

Wie ist es Ihnen in der langen Corona-Durststrecke ergangen?

Einsamkeit sowie die Sehnsucht nach flackernden Leinwänden haben uns die ganze Zeit begleitet.

Auf welche Filme freuen Sie sich noch in diesem Jahr? Haben Sie da Favoriten?

Aktuell freue ich mich auf „Die Schachnovelle“ in unserem Programm und auf „Töchter“ mit Birgit Minichmayr, Alexandra Maria Lara und Josef Bierbichler. Das wird ein ganz spannender Film.

Woher kommt Ihre Leidenschaft für den Film?

Kulturelle Dinge wie Theater, Oper oder eben Film haben mich schon immer interessiert; nachdem ich dann mit meinem vorherigen Beruf aufgehört habe und frei war, habe ich angefangen, mich in Marias Kino zu engagieren.

Interview Killian Schmöller

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