Aschau – Im doppelten Sinn ist das Wortspiel mit Aschau und Auftauchen zu nehmen: Kulturbeauftragter Winni Wolke und seine Mitstreiter wollen den lokalen Kulturschaffenden nach der Corona-Pandemie wieder Raum für Kunst und Kreativität bieten. Das Hallenbad soll, nach dem Hickhack um die Turnhalle, noch einmal in positive Erinnerung gerufen werden. Einen Monat lang heißt es nun: Vorhang auf für Kunst im Hallenbad.
Gebäude wird im
Frühjahr abgerissen
„Unsere Kinder haben dort noch schwimmen gelernt“, erinnert sich Wolke, dann wurde das Schwimmbad leer gepumpt. Jetzt haben selbst die Eisenbahner, die dort ihre Züge aufbauen durften, das Feld geräumt. Denn nach jahrelangem Hin und Her steht fest: Eine neue Halle wird kommen. Im kommenden Frühjahr soll die Sporthalle abgerissen werden. Um das Gebäude noch einmal in ein schönes Licht zu setzen, soll das leere Schwimmbecken für einen Monat als Bühne fungieren.
Wichtiger als der Raum an sich ist dem Kulturbeauftragten, den Kulturschaffenden eine Auftrittsplattform zu bieten. Die Idee schwelte schon länger, viele Künstler im Ort und in der Umgebung hätten in der Pandemie weder auftreten noch mit ihrer Kunst Geld verdienen können. Viele Künstler wohnen und arbeiten in Aschau. Da sei „noch Luft nach oben“, wenn es darum geht, mehr Kunstschaffende an Bord zu holen, aber auch, um zu zeigen, dass Aschau so viel mehr hat als Kampenwand, Schloss und schöne Natur. Aschau biete viele Veranstaltungsorte, ob Kurpark, Kirchen, Gärten oder die Festhalle. Aber Kunst und Kultur gehe eben auch an außergewöhnlichen Orten, und da sei das Hallenbad der ideale Ort. Wolke fügt hinzu: „Kultur braucht Risikobereitschaft.“ Gespräche habe es schon länger gegeben, aber erst seit September stehe fest: „Wir machen das.“
Das Wir ist Wolke, der eigentlich als Physiotherapeut arbeitet, bedeutsam. Allein könne er das alles nicht stemmen. Mit einer Handvoll Mitstreitern – einige davon engagieren sich wie Wolke im lokalen Kino „filmriss“ oder als Laientheaterspieler – wurde das Projekt „Aschau taucht auf“ aus der Taufe gehoben.
Planung von
Ehrenamtlichen
Seit September also wird emsig darauf hingearbeitet. Seien es Plakatgestaltung, Versicherung, Bühnentechnik, Licht oder Reinigung und Sicherheit – schon allein im Hintergrund muss das Kultur-Team viel vorbereiten und organisieren. Schließlich wird das Ganze ehrenamtlich in der Freizeit auf die Beine gestellt. Winni Wolke ist dankbar, dass die Gemeinde die Halle zur Verfügung stellt: „Die Raumfrage ist somit geklärt.“
Es müssen aber auch Spenden akquiriert werden, denn es geht, so Wolke, auch um die finanzielle Wertschätzung der auftretenden Künstler.
Das Programm steht mittlerweile fest: Los geht es am 29. Oktober mit einem Filmabend, dann folgen verschiedene Musikkonzerte sowie ein Improvisationstheater. Auch für die Kleinen ist was geboten.