Mehr Wochenstunden für Musikschüler

von Redaktion

Die Zahl der angemeldeten Kinder steigt in nur drei Jahren von 46 auf 97

Kiefersfelden – Einstimmig fiel die Entscheidung des Gemeinderates in seiner jüngsten Sitzung zur Erhöhung des Stundenkontingents der Musikschule Kiefersfelden für das Schuljahr 2021/22 von bisher 38 auf nunmehr 44 Jahreswochenstunden aus. Zuvor hatte Bürgermeister Hajo Gruber (UW) betont, „dass unsere Musikschule ein Privileg für die ganze Gemeinde ist“.

Wer angemeldet ist,
soll spielen können

Unter der Leitung der Musikschule Rosenheim erfahren die Kinder aus der Kiefer seit Jahren musikalische Früherziehung auf den verschiedensten Instrumenten, „mit den besten Erfolgen“, wie der Rathauschef betonte. „Allerdings haben sich die Gebühren in den letzten Jahren enorm nach oben entwickelt, doch unser Ziel sollte es trotzdem sein, dass alle Kinder, die für dieses Schuljahr angemeldet worden sind, auch aufgenommen werden können“.

Über die Entwicklung der Schülerzahlen und die Kosten, die an die Musikschule Rosenheim für deren Musikunterricht zu entrichten sind, informierte sodann die neue Kämmerin der Gemeinde, Karin Stelzer, das Plenum. Waren es im Schuljahr 2018/19 insgesamt 46 Schüler bei einer Wochenstundenzahl von 22 Stunden, die die Gemeinde mit gut 12300 Euro bezuschusste, haben sich heuer 97 Schüler zum Musikunterricht angemeldet, bei einer Wochenstundenzahl von 39 Stunden, woraus sich ein Zuschuss in Höhe von 23200 Euro errechnen würde. Durch den Beschluss des Gemeinderates aber werden die Wochenstunden 2021/ 2022 auf 44 angehoben, wodurch der Gemeinde ein Zuschussbedarf von nunmehr knapp 26500 Euro entsteht.

Vor diesem Hintergrund betonte der zur Sitzung eingeladene Leiter der Musikschule Rosenheim, Gottfried Hartl, „dass unsere Schule das Musikkonstrukt einer professionellen Musikschule anbietet, das dann vor Ort von der Gemeinde eins zu eins übernommen werden kann“ und der Bürgermeister ergänzte dazu: „Es ist halt so: wenn viel gemacht wird, kostet es auch entsprechend mehr“.

Die Aufwendungen der Musikschule Rosenheim werden aus den Leistungen der Eltern, aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden sowie aus öffentlichen Mitteln abgedeckt. Gleiches gilt auch für die Zweigstellengemeinde Kiefersfelden und andere, die mit eigenen Haushaltsmitteln zur Finanzierung des Musikunterrichts beitragen.

Aktuell kostet ein 30-minütiger Einzelunterricht an diesen Schulen pro Monat 70 Euro, bei wöchentlicher Unterrichtung. Er mindert sich bei Gruppenunterricht entsprechend. Für die Musikalische Früherziehung fallen je nach Alter des Kindes und Art des Unterrichts und der Instrumente bis zu 28 Euro im Monat an.

Hinzu kommen noch die Kosten für die Instrumente, die nicht immer gesponsert werden, wie dies beispielsweise bei der Kieferer Bläserklasse war. Die erhielt im Jahre 2019 im Rahmen eines einmaligen Projekts der Musikkapelle Kiefersfelden, der Musikschule Rosenheim und der Grundschule Oberes Inntal für rund 20000 Euro neue, hochwertige Instrumente für den Unterricht.

Eine Lanze für die Musikalische Früherziehung brach Tobias Fritz (CSU): „Wir wollen hier Vorreiter sein, auch bei der finanziellen Ausstattung. Denn die musikalische Erziehung unserer Kinder kann man gar nicht genug fördern und die finanzielle Schwelle muss dann so tief gesetzt sein, dass alle Kinder sich die musikalische Ausbildung leisten können“.

Im Grundsatz dafür, sprach sich der Bürgermeister jedoch für „eine differenzierte Subventionierung“ aus, „für eine zielgenaue Förderung der Kinder, wie dies seit Jahren erfolgreich von der Musikschule Rosenheim praktiziert wird“. Soll heißen, einkommensschwächere Familien erhalten erhöhte Zuschüsse, „denn das wäre zielgenau und durchaus motivierend für die betroffenen Familien“, schob Gruber nach. Auch Albert Weingart von den Grünen erwärmte sich für diese „soziale Komponente, denn das Geld soll da ankommen, wo es benötigt wird“.

Gleichbehandlung
aller Vereine

Das weitere Prozedere hierzu wollen sich die Gemeinderäte demnächst bei der Musikschule Rosenheim ganz genau anschauen, um sodann weitergehende Entscheidungen zu treffen.

Zu guter Letzt stand auch noch die Gleichbehandlung aller Vereine in der Gemeinde zur Diskussion. Darüber werden sich die Gemeinderäte weiter beraten, „denn wir müssen im Rahmen der Gleichbehandlung auch die anderen Vereine und Verbände im Gemeindegebiet berücksichtigen“, so der Bürgermeister.

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