Von A wie Asyl bis Z wie Zusammenhalt

von Redaktion

Bürgermeisterin Regina Braun blickt in alphabetischer Reihenfolge in die Zukunft

Halfing – Bürgermeisterin Regina Braun (CSU) hielt ihren gemeindlichen Rück- und Ausblick mal anders als üblich – und zwar alphabetisch von A wie Asylsituation bis Z wie Zusammenhalt. Zuerst aber wurde es auf der jüngsten Bürgerversammlung ein bisschen philosophisch: Ihr Wahlkampfmotto „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ sei noch vor ihrem offiziellen Amtsantritt von der Pandemie überholt worden. „Corona hat uns unsere Grenzen gezeigt. Die Prämisse immer höher, schneller, weiter ist spürbar aufgeweicht worden.“ Deshalb gelte es nun umso mehr, sich gemeinsam für ein lebenswertes und liebenswertes Halfing einzusetzen.

Digitalisierung schreitet voran

Bei B wie Bürgerinitiative (BI) lobte sie das konstruktive Mitwirken von Bürgern für die Gemeinde Halfing. Bei G zählte sie die Idee eines Gemeindeblatts – „das kann zwei- bis dreimal im Jahr erscheinen“ – und die Grundschule auf.

„Die Digitalisierung haben wir auf einen guten Weg gebracht“, und auch die Schülerzahlen entwickeln sich erfreulich: „Ab dem Schuljahr 2024/25 haben wir alle Klassenzimmer besetzt.“

G stand aber auch für die Gasbohrung am Irlacher Feld. Der Gemeinderat habe sich mehrheitlich vor der Sommerpause dagegen ausgesprochen, derzeit laufe noch die Arbeit des Dialogforums. Einen Tag vor der Bürgerversammlung sei Braun von Wintershall Dea informiert worden, dass für das Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist.

„Wir werden jetzt das weitere Vorgehen insbesondere in Bezug auf die Zeitplanung im Hause Wintershall Dea abstimmen.“

H wie Hochwasserschutz: In einer Sofortmaßnahme habe das bisherige Dammbauwerk am Waldsee eine Standsicherung erfahren. So wurden hier unter anderem die Dammkrone erneuert und ein Seilnetz zum Rückhalten von Treibgut eingebaut.

Kinder und Jugend: Hier arbeite die Gemeinde eng und konstruktiv mit allen Verantwortlichen zusammen, sagte die Rathauschefin, was die Zuhörer mit lautem Applaus quittierten. Der Hallenboden der Mehrzweckhalle wurde durch das Unwetter beschädigt, sodass sich die weiteren Sanierungsarbeiten hinziehen werden. Vorerst sei es Sportvereinen nicht möglich, die Mehrzweckhalle zu nutzen. Der Naturerlebnisweiher soll im kommenden Jahr von einer Badestelle zum Naturbad aufgewertet werden.

Die Gestaltung der Ortsmitte, also der Reismühle, schreitet voran. „Hier tut sich in den kommenden Jahren was“, versprach die Rathauschefin. Mit dem Zweckverband Kommunale Dienstleistung ist ein zweijähriger Probelauf zur Verkehrsüberwachung gestartet. Der Geschäftsstellenleiter und Kämmerer Marco Binder stellte die Investitionen aus dem 11,63 Mio Euro schweren Gesamthaushalt vor.

An größeren Summen fielen dabei die rund 769000 Euro für den Erwerb erbauter Grundstücke in der Ortsmitte, die 249000 Euro für den Erwerb von Ausgleichsflächen und die gut 210000 Euro für Hochwasserschutz, Rückhaltekonzept und Sofortmaßnahmen am Waldsee auf. Der Schuldenstand der Gemeinde wird sich, so Binder abschließend, auf 1,84 Millionen Euro zum Jahresende belaufen und die Pro-Kopf-Verschuldung werde mit 659 Euro etwas „über dem Durchschnitt bayrischer Gemeinden in unserer Größe (592 Euro)“ liegen.

Nur wenige Anträge kamen aus den Reihen der Zuhörer. Alfons Kasper forderte, dass der Gemeinderat verbindlich Klimaschutzkriterien in künftigen Bauleitplanungen festlegen und die umweltgerechte Mobilität innerorts mit beispielsweise farblich markierten Fahrradstrecken fördern solle. Hildegard Rieder-Aicher von der BI Pro Halfing beantragte die Neuplanung und den Neubau der zwei Staatsstraßen.

Kirche soll sich für Obdachlose einsetzen

Paul Reincke wollte wissen, wie denn die gemeindliche Spende für die Kirchenorgel und die Tatsache, dass die Kirche einer Obdachlosen keine Unterkunft anbiete, zusammenpassen würden. Sie erwarte „da auch mehr Bemühen und mehr Engagement der Kirche“ in Bezug auf Mithilfe bei der Unterkunftssuche, antwortete die Rathauschefin.

Helmut Huber regte an, den Grüngut-Container am Wertstoffhof zu versenken, sodass das Abladen von Grüngut leichter falle. Bei Z, wie Zusammenhalt, lobte Regina Braun noch einmal ihre Kollegen und bedankte sich bei den Bürgern.

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