Eggstätt – „Die Rettung Eggstätt 71/1 ist einsatzbereit“ – dieser erste Funkspruch wurde vergangenen März von der neuen Rettungswache in Eggstätt abgesetzt. Seitdem ist der Eggstätter Rettungswagen zu 1035 Einsätzen ausgerückt, sagt Stefan Forstmeier, Geschäftsleiter vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Rosenheim. „Das sind 130 Einsätze im Monat und circa 4,3 Einsätze pro Tag.“ Der Radius des Einsatzbereichs liegt dabei vor allem zwischen Pittenhart und Bad Endorf/Prien.
Neue Rettungsstelle schließt eine Lücke
„Auch wenn es immer einen fatalen Hintergrund hat, ist es gut zu wissen, dass den Eggstättern Bürgern schnell Hilfe geleistet wird, wenn das Martinshorn im Ort ertönt“, sagt Bürgermeister Christian Glas. Die Gemeinde habe einige Jahre für eine Rettungswache im Ort kämpfen müssen – ein Gutachten des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement ergab, dass der nördliche Bereich rund um Eggstätt, Höslwang und Halfing und Gstadt nicht optimal versorgt war. Mit der neuen Wache wurde diese Lücke im März geschlossen.
„Die Versorgung der Bevölkerung ist ausreichend abgedeckt“, sagt Forstmeier. Im Notfall ist nicht nur ein Rettungswagen schneller vor Ort. „Man darf auch nicht unterschätzen, dass die vorhandenen Rettungsmittel – ein Krankenwagen in Bad Endorf, einer in Prien und zwei in Wasserburg – entlastet werden“, so Forstmeier.
Im März habe man nicht nur die Rettungswache in Eggstätt, sondern auch in Bad Feilnbach in Betrieb genommen. „Durch das angestiegene Notfall- und Transportaufkommen während Corona sind wir froh, die Wagen zu haben.“
Die Rettungswache war übergangsweise im Sportheim untergebracht. Seit August ist sie an ihren eigentlichen Standort in der Obinger Straße gezogen. „Die Rettungswache ist noch nicht ganz fertig. Aufgrund von Corona hat es eine Bauverzögerung gegeben“, erklärt Bürgermeister Glas. Die Wache wird voraussichtlich in der dritten und vierten Dezemberwoche fertiggestellt, sagt Gabriel Mayer, Geschäftsführer und Leiter des Rettungsdienstes bei der Ambulanz-Rosenheim, Betreiber der Rettungswache.
Übungen stärken
den Zusammenhalt
„Die Rettungswache ist darüber hinaus auch ein Gewinn für die Blaulichtfamilie hier vor Ort“, sagt Glas. Der Rettungsdienst führe mit den umliegenden Feuerwehren gemeinsame Übungen durch. Denn zu Notfällen wird nicht immer nur ein Krankenwagen gerufen. „Wenn bei einem Verkehrsunfall eine Person eingeklemmt ist, muss die Feuerwehr technische Hilfe leisten“, erklärt Mayer ein mögliches Einsatzgeschehen. Gemeinsame Übungen stärken die Zusammenarbeit und Zusammenhalt vor Ort, so Forstmaier, und führen zu „tollen Synergien“. „Damit lernt die Feuerwehr die Führungsstrukturen des Rettungsdienstes verstehen und umgekehrt“, so Mayer von der Ambulanz.