Besondere Leistung beim Bienenschutz

von Redaktion

Gemeinden Nußdorf und Neubeuern bekommen eine Anerkennung

Nußdorf/Neubeuern – Der Bezirk Oberbayern hat 43 bienenfreundliche Kommunen ausgezeichnet. Auch die Gemeinden Neubeuern und Nußdorf haben Anerkennungsurkunden für ihr Bestreben in Sachen Artenschutz bekommen.

Die Anerkennung gehe vor allem an den Imkereiverein Neubeuern und den Bauhof, sagt Bürgermeister Christoph Schneider. Beide täten viel für den Bienenschutz in der Gemeinde. „Der Imkereiverein veranstaltet immer ein Ferienprogramm“, sagt Schneider. So würden schon die Kleinen an das Thema Artenschutz herangeführt. Der Baubetriebshof werde in Sachen Artenvielfalt geschult und betreue die Blühwiesen der Gemeinde.

Bürgerbegehren soll
umgesetzt werden

„Durch das Bürgerbegehren ‚Rettet die Bienen‘ ist der Druck auf die Gemeinde in den vergangenen Jahren in Sachen Artenvielfalt gestiegen“, sagt Schneider. Neubeuern sei deswegen dem Landschaftspflegeverband Rosenheim und der Ökomodell-Region Hochries-Kampenwand beigetreten. Außerdem diskutiere derzeit der Gemeinderat, ob eine Erntemaschine für Saatgut gekauft werde. Mit ihr könnte Saatgut von einer Fläche mit hoher Biodiversität geerntet und dann auf einer anderen Fläche ausgebracht werden. „Wir prüfen immer, ob wir etwas machen können“, sagt Schneider.

Die Gemeinde Nußdorf wurde ebenfalls ausgezeichnet. Die Anerkennung sei vor allem Maria Liegl vom Obst- und Gartenbauverein Nußdorf zu verdanken, sagt Nußdorfs Geschäftsführer Ludwig Guggenberger. „Wir freuen uns, solche Bürger zu haben.“

Liegl freute sich über die Auszeichnung und war gestern selber bei der Preisverleihung im Agrarbildungszentrum in Landsberg am Lech. Der Obst- und Gartenbauverein pflegt unter anderem eine Streuobstwiese der Gemeinde und hat außerdem ein Bienenhaus aufgestellt. „Zusätzlich haben wir auf zwei größeren Flächen von rund 20 Quadratmetern und auf mehreren kleineren Flächen Blühwiesen angelegt“, beschreibt Liegl das weitere Engagement des Vereins. Heuer habe man Glück gehabt, dass es viel geregnet habe und damit nicht so viel gegossen werden musste. „Aber wir sind gut mit Arbeit versorgt“, sagt Liegl lachend. Insgesamt gibt es in Nußdorf fünf zertifizierte Naturgärten. Sie müssen insekten- und bienenfreundlich sein.

Wunsch nach
einem Lehrpfad

Damit die Bienen bereits früh im Jahr Futter finden, komme bei einer insektenfreundlichen Bepflanzung zum Beispiel eine Christrose infrage. „Brombeer- und Himbeerbüsche sind auch gut für Insekten.“ Und es sei auch wichtig, dass im Herbst für die Tiere gesorgt werde. „Es darf nicht alles abgeschnitten werden“, erklärt Liegl. In vielen Stängeln könnten Insekten überwintern.

Einen Herzenswunsch hat die Vorsitzende noch. „Ich würde gerne einen Bienenlehrpfad im Ort haben.“ Wie der genau ausschauen soll, steht noch nicht fest. Aber ein paar Ideen hat Liegl schon. Generell versucht die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, das Dorf so insekten- und bienenfreundlich wie nur möglich zu gestalten. „Das war schon immer mein Anliegen. Ich mag es, wenn die Hummeln und Bienen im Garten rumsausen und rumfliegen.“

Was muss eine Kommune erfüllen, um bienenfreundlich zu sein?

Fünf Kriterien muss eine Kommune erfüllen, heißt es in der Pressemitteilung des Bezirks Oberbayern:

Gemeindeflächen müssen bienen- und insektenfreundlich bepflanzt sein. Alle landwirtschaftlichen Flächen im Besitz der Kommune müssen bienenfreundlich und ohne Einsatz von Pestiziden bewirtschaftet werden.

Die Grünstreifen müssen bienenfreundlich behandelt werden und die Straßenbeleuchtung insektenfreundlich sein. Die Gemeinde soll der örtlichen Imkerschaft Plätze zum Aufstellen von Bienenhäusern und Bienenvölkern zur Verfügung stellen.

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