Yoga für das Gehirn

von Redaktion

Kabarettist Christian Springer tritt mit bissigem Witz im Gymnasium Raubling auf

Raubling – „Mein erster Auftritt seit März 2020 vor einer vollen Hütte! Nicht im Autokino, wo man als Applaus vom Publikum ein Lichthupensignal bekommt“, freute sich der vom Nockherberg und aus dem Fernsehen bekannte und preisgekrönte Kabarettist Christian Springer.

Die Organisation der Veranstaltung hatte Schuldirektor Dr. Armin Stadler übernommen und die Veranstaltung im Gymnasium Raubling war trotz 2G-Verordnung komplett ausverkauft.

Damit war er dann auch gleich bei dem Thema – über das er ja, wie er mehrfach scherzhaft versicherte, gar nicht reden wollte. Doch, wie könnte es beim politischen Kabarett anders sein, schaffte er das nicht wirklich.

Bei seiner kritischen Gesellschaftsbetrachtung spannte er den Bogen von humanitären Streitfragen bis zum Gender-Sternchen. Sein Problem mit dem Gender-Sternchen, so betonte er, sei definitiv keine Respektlosigkeit.

Er betrachte nur ein Zeichen auf einer Computertastatur nicht als hilfreich, um die Gesellschaft zu ändern. Bayerisch-pragmatisch schlug er stattdessen vor „statt ‚Mannaleit und Weibaleit‘ aus’nand‘ zu dividier’n“, Männern und Frauen für die gleiche Leistung auch das gleiche Geld zu geben“. Das wäre eine echte Gleichstellung.

Seine kritische Betrachtung der Gesellschaft und der Welt kabarettistisch darzubieten, ist nur der eine Teil seines Wirkens. Springer hat bereits vor zehn Jahren den gemeinnützigen Verein „Orienthilfe e.V.“ gegründet, welcher humanitäre Hilfe für Menschen in Syrien und im Libanon leistet. Mit dem Hinweis darauf kam er dann zur Relativierung vermeintlich bayerischer Kulturgüter wie Bier und Bierzelt, welche ja eigentlich auf Ägypter, Türken und Römer zurückzuführen seien.

Kurz gesagt fühlten sich die Zuschauer bestens unterhalten. Die Tatsache, dass man sich ohne allzu großen sozialen Abstand ein anspruchsvolles Live-Kabarett ansehen konnte, betitelte ein Zuschauer mit der Bemerkung „Das war mal wieder wie Yoga fürs Hirn!“sön

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