Schwierige Kostenprognose

von Redaktion

Gemeinderat Schechen billigt Neugestaltung der Pfaffenhofener Ortsdurchfahrt

Schechen – In der Sache war man sich nahezu einig, nur die Kosten sind noch ein Knackpunkt: Erneut stand im Gemeinderat die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt Pfaffenhofen auf der Tagesordnung. Planer Anton Huber ging mit den Gemeinderatsmitgliedern die eingearbeiteten Änderungen durch.

Größter Diskussionspunkt bisher war die Straßenbreite. Die vorgesehenen fünf Meter sorgten für scharfe Kritik, weil einige Gemeindevertreter fürchteten, beim Begegnungsverkehr mit landwirtschaftlichen Maschinen könnte es eng werden. Nun berichtete der Planer, dass er beim Amt für Ländliche Entwicklung – welches für eine Förderung die Planung absegnen muss – eine Straßenbreite von sechs Metern durchgebracht habe. „Der Leiter der Abteilung hat das zähneknirschend akzeptiert“, sagt Huber. Es gebe eine mündliche Zusage.

Busunternehmer kritisiert „Schlenker“

Sonst war die Planung weitestgehend unstrittig. Sie umfasst Verschwenkungen am Ortsein- und -ausgang, um die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer zu reduzieren. Beim Wirt ist eine Überquerungshilfe angedacht. Zu der dort vorgesehenen Situation der Bushaltestellen hatte Stefan Brüchmann (Parteifreie Bürger) einen Einwand. Der Busunternehmer kritisierte, dass er mittags immer den Schlenker um die Kirche fahren muss, um die Schulkinder aussteigen zu lassen. Die anderen Busunternehmen hätten sich den „Schlenker“ ausdrücklich gewünscht, berichtete Huber. Dennoch spreche nichts dagegen, am Eingang der Kirchgasse auf beiden Straßenseiten eine Bushaltestelle zu errichten. Das wurde in die Planung aufgenommen.

Der Bereich der Kreuzung zur Kastenfeldstraße soll durch die Neugestaltung eine Platzqualität bekommen. Er soll mit gesägtem Granit gepflastert werden. Dieses ist laut Planer griffig und leise. Die Geh- und Radwege könnten in einem „gehobenen Betonstein“ gestaltet werden, was vorab bemustert werden könne.

Auch eine neue Straßenentwässerung ist vorgesehen – Kostenpunkt etwa 180000 Euro. Das, so der Planer, sei deutlich günstiger als eine Renovierung der vorhandenen Anlage mit einer Summe von rund 220000 Euro. Eine neue Wasserleitung soll ebenfalls verlegt werden – deren Kosten werden bei einer Förderung aber nicht einbezogen. Diskutiert wurde der Bereich an der ehemaligen Raiffeisenbank. Es ging um die Frage: Fahrbahnteiler – ja oder nein? Bürgermeister Stefan Adam (CSU) erklärte, dass die vorgesehene Insel eine falsche Sicherheit vermitteln würde, denn sie sei nur einen Meter breit. Doch es gebe auch ein Argument dafür: Denn das Element auf der Straße durchbreche die lange Gerade der Straße und wirke damit geschwindigkeitsreduzierend.

Sabine Altendorfer (CSU) war überzeugt: „Wir sollten da schon was machen, um den Verkehr zu beruhigen, denn an der Bushaltestelle dort stehen oft Kinder.“ Volker Schmidt (SPD/ÜW) sprach sich für den Straßenteiler aus. „Man geht doch eh auf einmal, denn so viel Verkehr ist dort nicht mehr. Keiner bleibt da stehen!“ Die Grüninsel sei aber eine sichtbare Barriere. Adam schlug vor, die Insel komplett als Grünfläche zu konzipieren. Der Vorschlag wurde so in die Planungen aufgenommen.

Damit kam der Planer zu den Kosten. 1,4 Millionen Euro, netto, ohne Planungskosten und ohne Trinkwasserleitung, wenn man die aktuellen Preise zugrunde legt. Allerdings, so betonte er, seien Kosten derzeit schwer zu kalkulieren. Bei vielen Baustoffen herrschten Spekulationspreise, da sie nicht verfügbar seien oder gehortet würden.

Schwer zu prognostizieren sei auch die Höhe der Förderung. Man wisse nicht, ob man in ein europäisches Förderprogramm komme – hier könne man mit bis zu 80 Prozent Förderung rechnen. Oder ob es das bayerische Programm über das Amt für Ländliche Entwicklung mit rund 60 Prozent Förderung werde.

Fertigstellung schon im Herbst 2022

Huber zeigte sich aber zuversichtlich, den Zeitplan einhalten zu können. Ab Januar könne man ausschreiben, ab April bauen, im Oktober oder November fertig werden. „Das ist mir zu knapp“, sagte Josef Weber (CSU) zu der engen Zeitspanne zwischen Ausschreibung und Baubeginn. Sollte man sich da nicht einen Puffer verschaffen, um bessere Angebote zu bekommen, fragte er. Hier berichtete Huber von gegenteiligen Erfahrungen: Die Angebote seien aktuell günstiger, wenn diese Zeitspanne kurz sei. „Langfristige Angebote sind für die Firmen derzeit riskant“.

Damit konnten alle Gemeinderatsmitglieder leben und stimmten – unter Vorbehalt einer Förderung – einstimmig dafür.

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