Biber bedrohen Nutzflächen

von Redaktion

Drainagen helfen, den Wasserspiegel zu senken

Eggstätt – Im Osten des Buchsees befindet sich ein bis zum Bachhamer Weiher flächiger, dauerhafter Überstau mit „Stillwasserbereichen“. Dazu kommt immer wieder Starkregen. Wegen dieser Überflutungsgefahr baten Anwohner die Gemeinde, die Biberstaudämme im Norden Eggstätts zu entfernen, um hier Abhilfe zu schaffen. In dem Anlieger-Schreiben heißt es, dass durch den Anstieg des Wasserpegels die landwirtschaftlichen Betriebe in ihrer Existenz bedroht seien, wertvolle Mischwälder verloren gingen und Rad- und Wanderwege überschwemmt würden. Schlimmstenfalls könnte Bachham überschwemmt werden, warnen die 19 Unterzeichner.

Räumung des Auslaufs beantragt

In der jüngsten Sitzung informierten Bürgermeister Christian Glas (FBE) und Bauamtsleiter Bernd Ruth über den aktuellen Stand. Glas erklärte, er habe das Schreiben an den Rosenheimer Landrat Otto Lederer und dessen Traunsteiner Kollegen Siegfried Walch, an das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und die Unteren Naturschutzbehörden in Rosenheim und Traunstein weitergeleitet. Der Zweckverband zur Unterhaltung der Gewässer III. Ordnung Rosenheim (GUZV), „bei dem wir Mitglied sind“, wurde mit der Räumung des Buchsee-Auslaufs beauftragt.

Bernd Ruth sagte, Landrat Otto Lederer habe in seiner Antwort darauf hingewiesen, dass schon mehrfach Biberdämme durch den Biberberater des Landkreises, Hans Jürgen Pohl, geöffnet wurden, und dass der Wasserstand aller Seen bedingt durch die starken Regenfälle im Sommer noch immer extrem hoch sei. Biberdämme können im Landkreis Traunstein, angrenzend an die Flächen am Buchsee, vor der Mahd entfernt werden, dies sei „selbstverständlich – nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde – umsetzbar“, heißt es.

Im Antwortschreiben der GUZV wird mitgeteilt, dass der Auslauf des Buchsees geöffnet und Drainagen in die beiden Biberdämme eingebaut wurden, um so den Überstau der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen zu vermeiden.

Auf Fotos zeigte Ruth zudem einige Maßnahmen. So war etwa der Auflauf des Buchsees zum Kothsee bei einer Besichtigung mit dem Bauhof am 5. Oktober bordvoll gefüllt. Ursache: ein Biberdamm. Eine Mulde sei ausgehoben worden. Bis November sank der Wasserspiegel um 75 Zentimeter.

Auch entlang des Bachhamer Mühlbachs bestanden besonders im Süden massive Überstauungen der westlich angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen, was zum Faulen des Grasbewuchses führte. Ursache auch hier: ein Biberdamm. Mittlerweile sind dort zwei Drainagen eingebaut worden und der Wasserspiegel sank. Was den Bachhamer Weiher betrifft, so hätten die Experten der GUZV dort „ein Ausfließen des Weihers über den Grundablass, aber eben auch ein Überströmen der Hochwasserentlastung im Weiherdamm, verstärkt durch Schwemmgut am engmaschigen Gitter vor dem Überlauf der Hochwasserentlastung“ festgestellt.

Rückstau im
Mühlbach verhindern

Da die Geländeneigung gering sei, empfehle die GUZV, den Dauerspiegel des Bachhamer Weihers deutlich unterhalb der Hochwasserentlastung zu belassen. Damit könne man den Rückstau im Mühlbach verringern und die Eigenschaft als Fließgewässer erhalten.

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