Eggstätt – Das Hartseefreizeitgelände überplanen, das Bewusstsein für Natur und Umwelt schärfen, das Gewerbe im Ortskern aufwerten und bezahlbaren Wohnraum schaffen: Diese vier Punkte waren das Ergebnis einer Klausurtagung des Eggstätter Gemeinderates auf der Fraueninsel und sollen in den kommenden vier Jahren priorisiert werden.
„Informativ und diskussionsfreudig“
Bürgermeister Christian Glas (FBE) fasste in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Tagung zusammen. „Sehr informativ und sehr diskussionsfreudig“ war es, sagte der Rathauschef, denn schon die Themenvorgaben hatten es in sich. Da ging es um die Rolle des Gemeinderates und die Zusammenarbeit mit der Verwaltung, aber auch um die Frage „Quo vadis Eggstätt“ (Wohin geht es)?
Acht Gemeinderäte, Julia Hausmann, Isabella Bauer, Petra Süsens und Bernd Ruth von der Verwaltung sowie er, Glas, hätten unter fachkundiger Anleitung und Moderation von Nele Haasen von konteam Haasen& Hengge GbR im Auftrag der Schule für Dorf- und Landentwicklung Thierhaupten viele Punkte zu den einzelnen Themenkomplexen zusammengetragen, berichtete Glas.
Zentraler Punkt war die Frage nach der künftigen Zusammenarbeit zwischen Gemeinderat und Verwaltung. „Beide Seiten wünschen sich einen intensiven und offenen Austausch und einen Kulturwandel im Miteinander.“ So sei angeregt worden, dass künftig die einzelnen Fachbereiche ihre Budgetplanung in der Haushaltsvorbesprechung selbst vorstellen und begründen.
Auch sollen die Fachausschüsse künftig einen „festen, regelmäßigen Sitzungsturnus einhalten“ auch wenn das Zusatzarbeit bedeute. Glas betonte gleichzeitig: „Wir sind mittendrin in diesem Wandel.“
Mehr Zeit habe die Diskussion der Frage beansprucht, wohin die strategische Reise für Eggstätt gehen soll. Hier habe Moderatorin Haasen die vier Bereiche Tourismus, Natur und Umwelt, Gewerbe und Soziales und Wohnen vorgegeben.
Vier Arbeitsgruppen mit jeweils fünf Teilnehmern konnten dabei erste Ideen zur Realisierung entwickeln und die möglichen Handlungsfelder nach Wichtigkeit bewerten.
So seien bei Natur und Umwelt die Punkte Bewusstseinsbildung, natürliche Ortsverschönerung, Klimaneutralität sowie Nahverkehr und Radwege aufgelistet worden. Beim Tourismus wurde neben der Weiterentwicklung beziehungsweise Überplanung des Hartseefreizeitgeländes unter anderem die Förderung von Gästeunterkünften und Gastronomie genannt.
Im Themenfeld Soziales und Wohnen sahen die Seminarteilnehmer dringenden Handlungsbedarf bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Unterstützung von Vereinen oder die Erhöhung der Attraktivität für Familie und Senioren.
Bei der Abschlussbewertung hätten, so Glas weiter, das Hartseefreizeitgelände, die Schärfung der Bewusstseinsbildung für Natur und Umwelt, der Ausbau des Gewerbes im Ortskern sowie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum jeweils die meisten Punkte bekommen.
Kleine Gruppen arbeiten Details aus
Diese Haupthandlungsfelder sollen nun in Arbeitsgruppen oder durch die Verwaltung für die nächsten vier, fünf Jahre vorangetrieben werden, erklärte Glas. Eine mittelfristige Planung also, die aber in einer der kommenden Sitzungen schon angegangen werden soll, damit sie auch mittelfristig zum Tragen kommt.