Kiefersfelden – „Eigentlich wollte ich erst in der nächsten Woche über die Grenze fahren, um beim Rossmann einzukaufen. Aber so muss ich die letzte Gelegenheit bis zum 12. Dezember nutzen“, meinte Edeltraud R. aus Ebbs. Damit war die Tirolerin nicht allein. „Ich hatte die Einkaufsliste für Weihnachten eigentlich noch gar nicht fertig. Jetzt bin ich gezwungen, nach Bauchgefühl einzukaufen“, sagt Herta F. aus Langkampfen. (Anm. d. Red.: Die Frauen wollten ihre Nachnamen nicht nennen.)
Weil offenbar viele Grenzgänger vorsichtshalber ihre Einkäufe vorverlegten, war der Drogeriemarkt in Kiefersfelden, der nur wenige Hundert Meter von der Grenze zu Tirol entfernt ist, regelrecht gestürmt worden. Seit Montag ist ein Grenzübertritt nämlich nur noch bei Vorliegen eines wichtigen Grundes, wie Arztbesuch und Berufsausübung, erlaubt. Ansonsten gilt bei den Tirolern für zwanzig Tage „Hausarrest“.
Darüber, ob sie die rigorosen Einschränkungen in Österreich für gut oder schlecht hielten, wollten sich die Tiroler lieber nicht konkret äußern, aber eines hörte man oft: „Ich hätte nie geglaubt, dass wir so einen Lockdown noch einmal erleben. Wir dachten, das hätten wir hinter uns.“
Hans K. aus Kitzbühel wagte zum Abschluss noch eine kleine Prognose: „Noch bleiben hier in Bayern die Geschäfte und Gastro-Betriebe offen, aber ich fürchte für unsere deutschen Nachbarn, dass dies nicht mehr lange so bleibt.“ roc