Leserforum

Zwang zur Digitalisierung

von Redaktion

Zum Bericht „Die meisten ziehen das Münzgeld vor“ erschienen im Lokalteil:

Allenthalben sieht man in unserer Region auf den Parkplätzen die grünen Schilder von Parkster mit dem Hinweis, per App bezahlen zu können. Wieder hat sich im Rahmen des Digitalwahnsinns eine von den Gemeinden geförderte Dienstleistungsorganisation gebildet, die dem Arbeitsmarkt dringend benötigte produktive Arbeitskräfte entzieht, und das für elf Prozent, die sich dieser App ausliefern. Weitere Gemeinden, wie Unterwössen, überlegen sich mit Parkster zusammenzuarbeiten. Nun ja, produzieren kann ja China. Sollen sich doch elf Prozent am Parkautomaten durchklicken. Wenn aber Parkende, die kein Smartphone besitzen, den gesperrten Münzschlitz nicht füttern können, werden sie wegen eines Parkverstoßes mit 35 Euro zur Kasse gebeten mit dem Hinweis, man hätte ja per App zahlen können. Wie zwischenzeitlich in vielen anderen Bereichen ist das mittlerweile ein Zwang, sich der nicht von allen positiv gesehenen Digitalisierung zu beugen. Ein weiteres Beispiel ist der Badeparkplatz Breitbrunn-Stadl: Kameras kontrollieren Ein- und Ausfahrt, am Automaten ist die Autonummer einzugeben. Fast täglich wurden im Sommer für eine Stunde Schwimmen drei Euro im Schlitz versenkt. Einmal war dieser versperrt, prompt kam die Aufforderung, 35 Euro zu löhnen. Der Einspruch wegen des gesperrten Schlitzes wurde mit dem Hinweis auf die Möglichkeit, per App zahlen zu können, nicht akzeptiert. Die klassisch überwiesenen drei Euro für 38 Minuten Parken wurden mit der Aufforderung 35 Euro zu bezahlen wieder zurücküberwiesen.

Eduard Rowedder

Eggstätt

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