Krippenweg statt Weihnachtsmarkt

von Redaktion

20 Gruppen bauten wetterfeste Exponate für den Pfad

Raubling – Wandert man in Großholzhausen vom Sportplatz Richtung Schwarzlack, dann wird man zunächst überrascht von Holztafeln, aus denen jeweils eine Heiligenfigur ausgeschnitten wurde. Der sogenannte „Vielfaltsweg 3K“ – wobei 3K für Kräuter, Kunst, Kulturgeschichte steht – wurde im Rahmen der Vielfaltsmeisterschaft des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau (das OVB berichtete darüber) vom Gartenbauverein Großholzhausen gestaltet. Auf der ersten Tafel findet man einen QR-Code, über den man per Handy-App einen Link zu Filmen und Erklärungen zu den Silhouetten-Tafeln findet.

Links und rechts
liebevolle Ideen

Ab dem Anstieg findet man links und rechts des Weges, bis hinauf zum Gasthaus, immer wieder kreativ gestaltete Krippen, die mit unterschiedlichsten Ideen und Materialien liebevoll gebastelt wurden.

Initiiert wurde die Gestaltung des Weges ebenfalls vom Gartenbauverein, dessen kreative Vorstandsvorsitzende Brigitte Holzner dazu meinte: „Wenn es dieses Jahr schon keinen Weihnachtsmarkt gibt, habe ich mich gefragt, wie man etwas schaffen kann, was den Menschen in der Vorweihnachtszeit Freude bringt!“ Und schon war die Idee geboren, einen Krippenweg zu initiieren, wie sie einen bereits im letzten Jahr bei einer Wanderung bei Nußdorf entdeckt hatte.

Die Einladung, eine Krippe zu gestalten, richtete sich an alle Vereine, Schulklasse, Familien, Gemeinschaften jeder Art von Großholzhausen bis Rosenheim. Aufgabenstellung war, eine Weihnachtskrippe zu bauen, welche im Wald, entlang des Weges zur Schwarzlack, aufgestellt werden sollte. Alle Figuren mussten also „outdoor“-fest sein.

Prompt haben sich auch tatsächlich über 20 Gruppen und Familien gemeldet, die eine Idee entwickelt haben, wie man unter diesen Voraussetzungen eine Krippe gestalten könne und dies auch mit viel handwerklichem Geschick getan haben. Natürlich war auch die ideenreiche Vereinschefin selbst äußerst aktiv dabei – mit Modelliermasse und einer alten Blumenschale hat sie ihr ganz persönliches „Krippal“ geschaffen.

Außerdem hat die gelernte Erzieherin mit der Erzieherinnenklasse, die sie am Berufsbildungszentrum für Bayerische Wirtschaft unterrichtet, eine Unterrichtseinheit darauf verwendet, wie man Kinder anleitet, mit Modelliermasse zu arbeiten. Dabei entstanden dann die Köpfe für die Figuren aus dekorierten PET-Flaschen.

Alte Kochlöffel oder ausrangierte Krippenfiguren aus dem Keller waren weitere Baugrundlagen für diverse Ausstellungsstücke, die mit Stroh, Moos und Baumwurzeln entlang des Weges ausgestellt werden. Am Freitag, 10. Dezember, war der große Aufstelltag, an dem man verschiedene Gruppen im Wald hinter Großholzhausen beim Installieren der Krippen beobachten konnte.

Die Frauengruppe vom Bildungswerk Rosenheim hat ihr vollgeladenes Handwagerl unter Mühen bis fast ganz oben bugsiert, um dort die wertvolle Fracht auszupacken: Aus Holzscheiteln und Filz haben sie bei gemeinsamen Bastelabenden die Heilige Familie, Schäfer, Schafe und Engel gebastelt. Diese wurden unter Zuhilfenahme von im Wald gesammelten Ästen und Moos zu einer Weihnachtskrippe aufgestellt. Petra Pfaffenbüchler, Mitglied der Frauengruppe, hatte die Idee dazu und hat die Holzscheite auch schon ausgesucht und grob vorbereitet zu den Bastelabenden mitgebracht.

Besonders romantisch
in der Dämmerung

Initiatorin Holzner lobt alle Aufsteller, denn es sind die unterschiedlichsten Kunstwerke entstanden. Sie betont: „Das hatte ich gar nicht erwartet, denn so richtig romantisch ist es, wenn man bei Einbruch der Dämmerung die Ausstellung erwandert. Viele Künstler haben ihre Werke mit kleinen Lichterketten illuminiert, das sieht wunderschön aus!“

Die Ausstellung kann seit dem dritten Advent bewundert werden und soll bis zum 6. Januar 2022 stehen bleiben. Wenn sich jemand noch kurzfristig entschließt, eine Krippe zu bauen und dazuzustellen, ist jeder herzlich dazu eingeladen und kann sich bei Brigitte Holzner unter Telefon 08034/ 9238 melden.

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