Frasdorf – Der Frasdorfer Gemeinderat war sich einig, dass das Projekt „Carsharing im Landkreis Rosenheim“ in der vorgestellten Art und Weise in einer Landgemeinde nicht funktionieren könne.
Einstimmig lehnte das Gremium das Angebot ab und wird sich auch in Zukunft an dem Carsharing nicht beteiligen.
Georg Wörndl (Bayernpartei) und Lorenz Wollschlager (PFWG Frasdorf) erklärten dazu, dass eine breite Annahme des Angebotes auf dem Land nicht zu erwarten sei. „Wir sind nicht dazu da, dass wir als Gemeinde einigen wenigen Nutzern ein günstiges Leihauto finanzieren“. Das vorgestellte Sharing-Modell sei mit einem Kostenaufwand von rund 18000 Euro für die nächsten zwei Jahre für die Gemeinde nicht diskutabel. Das Konzept sei vielleicht in einer Stadt oder in einer großen Gemeinde umsetzbar, aber nicht in einer Flächengemeinde wie Frasdorf.
Wenn man für den Weg von einem der 73 Ortsteile bereits ein Auto brauche, um den Standort des Leihfahrzeugs in der Ortsmitte zu erreichen, dann am Parkplatz die ganze Inbetriebnahme abwickeln müsse und erst danach das Fahrzeug in Betrieb nehmen könne, dann sei das zu viel Aufwand und werde nicht angenommen. Nach den Vorstellungen der „landmobile carsharing“ wäre der Gemeinde für das E-Fahrzeug und den Einsatz einiges an Kosten entstanden. Der Aufbau der Ladeinfrastruktur an einem zentralen Standort in der Gemeinde, die notwendigen Beschilderungen und Markierungen wurden mit 1000 Euro angesetzt. Für die Vermarktung mit Druckprodukten, Pressearbeit und der Fahrzeugbeklebung waren 3000 Euro vorgesehen. Für die Bereitstellung des Fahrzeugs waren 300 Euro pro Monat angesetzt, für die notwendige Carsharing-Ausrüstung weitere 200 Euro. Die Kosten für die Betriebsführung belaufen sich auf etwa 200 Euro. Zusammen mit dem monatlichen Mitgliedsbeitrag käme die Gemeinde Frasdorf damit auf 18400 Euro. Dem gegenüber waren der Gemeinde 50 Prozent der erzielten Einnahmen zugesagt. Da die Einnahmen von Standort zu Standort stark wechseln, konnten die Betreiber hier keine Vorhersagen über die Höhe dieser Einnahmen machen.
Aus ihren Erfahrungen schlugen die Betreiber mehrere Möglichkeiten der Kostenreduzierung für die Gemeinde vor: So könnte ein lokaler Partner miteinbezogen werden, der sich an den monatlichen Kosten beteiligt. Das angeschaffte Fahrzeug stünde der Gemeindeverwaltung für Dienstfahrten zur Verfügung. Das rund um die Uhr zur Verfügung stehende Sharing-Fahrzeug sei in der Lage, selten gebrauchte Fahrzeuge in Firmen und Institutionen zu ersetzen und erspare dadurch die Neuanschaffung von Dienstfahrzeugen.
Besonders die Einbindung von regelmäßigen Nutzern wie Vereinen, Unternehmen oder soziale Netzwerken, die im Gegenzug auf eigene Fahrzeuge verzichten, sorge für eine ständige gute Grundauslastung der Fahrzeuge, so „landmobile carsharing“. Den Gemeinderat vermochte das nicht zu überzeugen. reh