Videoaufnahme sorgt für Aufregung

von Redaktion

In der Nähe von Osterried streunendes Tier ist offenbar doch kein Wolf

Nußdorf – Acht Sekunden lang ist ein Video, das derzeit in der Gemeinde Nußdorf für Aufregung sorgt. Zu sehen ist eine grüne Wiese, dahinter stehen gleich die Häuser, die zum Ortsteil Osterried/Hofpoint gehören. Ein mittelgroßer Vierbeiner läuft von links nach rechts durch das Bild. Das Fell ist grau-braun, der Schwanz buschig. Eine männliche Stimme im Video kommentiert: „Na ein Goldschakal ist das nicht!“ Die Implikation ist klar: Das muss ein Wolf sein, der sich so nah an die Ortschaft heranwagt.

Bilder sind „nicht
bestätigte Hinweise“

Eine Vermutung, die das Landesamt für Umwelt nicht bestätigen kann. Laut LfU wurde das Video am 1. Dezember von einer Privatperson aufgenommen. „Nach Einschätzung der Fachstelle und der Experten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) wurde das auf dem Video abgebildete Tier eher als Hund eingeordnet. Das Video wurde deshalb als ‚nicht bestätigter Hinweis‘ eingestuft“, erklärt ein Sprecher des LfU den OVB-Heimatzeitungen.

Im Gegensatz zu ihrer Nachbargemeinde Neubeuern, die sich in einer Resolution klar gegen den Wolf in der Region positioniert hat, gibt es vonseiten des Nußdorfer Gemeinderates keine klare Stellungnahme für oder gegen den Wolf. „Es wurde noch nicht im Gemeinderat besprochen“, sagt Bürgermeisterin Susanne Grandauer. „Sollte das Thema Wolf aber akut werden, wird sich Nußdorf positionieren.“

Grandauer selber hat eine klare Meinung zum Wolf in der Region. „Der Wolf hat bei uns nicht den Lebensraum, den er haben müsste.“ Er sei hier zu nahe an den Menschen und Tieren und habe keinen natürlichen Feind.

Obwohl das LfU eine vermeintliche Wolfssichtung in Nußdorf nicht bestätigen konnte, bejahte das Amt eine Wolfssichtung vor einigen Tagen in Bergen im Landkreis Traunstein. Ein Video zeigte, wie ein Wolf an einem Schaufenster in Bergen vorbeilief (wir berichteten).

Am 11. und 13. Dezember wurden in dem acht Kilometer entfernten Erl in Tirol ein Reh und ein Schaf von einem Beutetier gerissen (wir berichteten). Ob es sich hierbei um einen Wolf handelte, ist derzeit noch in Untersuchung.

„Da bei dem begutachteten Reh nur noch Reste der Hinterextremitäten vorhanden waren, ist eine Beurteilung der Todesursache schwer beziehungsweise nicht möglich“, erklärt eine Sprecherin des Landes Tirol.

DNA-Analysen
stehen noch aus

Tupferproben, mit denen Rückschlüsse auf das Beutetier gezogen werden können, wurden genommen und eingeschickt. „Bei einem ebenfalls im Gemeindegebiet von Erl tot aufgefundenen Schaf gibt es aufgrund des Rissbildes konkrete Hinweise auf einen Wolf. Zudem gibt es Bildmaterial, auf dem mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf zu sehen ist.“

Im gleichen Zeitraum wurde ein Reh im Norden der Gemeinde Aschau gerissen, auch hier steht noch eine DNA-Analyse aus.

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