Die Gemeinde unter die Lupe nehmen

von Redaktion

Bürgermeister Olaf Kalsperger will Raubling heuer einer Inventur unterziehen

Raubling – „Endlich!“ Dieser Stoßseufzer war im vergangenen Jahr immer dann zu hören, wenn es um die neue 2,5-fach-Turnhalle an der Michael-Ende-Schule ging. „Ein Objekt in der Größenordnung hatten wir noch nie“, unterstrich Erster Bürgermeister Olaf Kalsperger immer wieder – ob beim Spatenstich im April 2019 oder bei der Segnung am 8. Juli. Besonders ärgerlich: Das 7,3-Millionen-Euro-Bauwerk war fertig – und stand leer. Coronabedingt war weder Schul- noch Vereinssport in der Halle erlaubt.

Investitionen in
den Nachwuchs

Die Sporthalle an der Schule war nicht die einzige Investition in den Nachwuchs in der Gemeinde. Im Kindergarten St. Georg in Großholzhausen wurde die dritte Gruppe gebaut und bezogen, neues Spielgerät für den Spielplatz Wendelsteinstraße bestellt, 62 Lüfter/Luftreiniger unterschiedlicher Größen für Schule und Kindergärten angeschafft. Wenig kostenträchtig, aber wichtig: „Wir konnten trotz Pandemie ein Ferienprogramm anbieten.“

Auch in diesem Jahr wird weiter in die jüngsten Gemeindebewohner investiert. In Nicklheim wird ein neuer Kindergarten geplant und bei der Grundschule der Michael-Ende-Schule ist noch nicht klar, ob sie saniert oder neu gebaut wird.

Brückenbau stand 2021 in der Gemeinde hoch im Kurs: Die neue Moosbachbrücke in Pfraundorf mit neuer Zufahrt zum Klärwerk wurde fertig, ebenso die neue Brücke Blodermühle in Spöck und es war Baubeginn für die Kalten-Brücke in Wasserwiesen. In diesem Jahr geht es weiter mit dem Brückenbau. Für die Brücke Taigscheid und die Brücke am Kapellenweg sind Ersatzbauten nötig.

Zu dem vielen Brückenbau passt, dass die Gemeinde im vergangenen Jahr ein integrales Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept in Auftrag gab.

Bei Hochwasser meist im Einsatz: die Feuerwehr. Vergangenes Jahr gab die Gemeinde ein neues Fahrzeug für die Raublinger Wehr in Auftrag, heuer muss ein altes Fahrzeug ersetzt werden, das sowohl für Löscheinsätze wie für technische Hilfeleistung geeignet ist. Kostenpunkt: rund 560000 Euro. Daneben ist der neue Mannschaftstransporter für die Feuerwehr Nicklheim mit 70000 Euro vergleichsweise günstig.

Geht es um Wasser oder Abwasser, wird es schnell teuer. Der Hochbehälter in Litzldorf der Trinkwasserversorgung mit neuer Edelstahlverrohrung schlug mit 3,3 Millionen Euro zu Buche. Für die Kanalsanierung plant Raubling vorsichtshalber jedes Jahr 200000 Euro ein. Was dieses Jahr laut Kalsperger sicher kommt: der Baubeginn der Pumpstation für den Kläranlagenanschluss „Verbundleitung“ an Rosenheim.

Konzepte für Verkehr,
Wege und Bauland

Vergangenes Jahr wurde ein Gehweg für 120000 Euro saniert, in diesem Jahr steht die Verbreiterung des Gehwegs Einmündung Kufsteiner/Neubeurer Straße in Kirchdorf an und die Gemeinde will ein Geh- und Radwegekonzept in Auftrag geben. Damit es eine runde Sache wird, kommen laut Kalsperger auch eine Verkehrsplanung und ein Baulandmodell für die Gemeinde hinzu.

Übrigens: Raubling hat seit vergangenem Jahr internationale Bedeutung. Zumindest Teile des Gemeindegebietes: Die Rosenheimer Stammbeckenmoore wurden nach einem Gemeinderatsantrag in die Ramsa-Konvention als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung aufgenommen.

Artikel 11 von 11