Gute Aussichten für Ausweitung des Seeschutzes

von Redaktion

Runde mit Landwirten in drei neuen Gemeinden war erfolgversprechend

Stephanskirchen – Der Schutz des Simssees war für die fünf Gemeinden rund um den See ein Hauptgrund für die Gründung des Abwasserzweckverbandes (AZV) Simssee.

Anfang des Jahrtausends lief das Simsseeschutzprojekt an, hier arbeitet der AZV eng zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt. Und mit dem Freisinger Büro Ecozept, speziell Edeltraud Wissinger. Diese hält seit vielen Jahren auch den Kontakt zu den Landwirten rund um den Simssee, berät sie unter anderem, wie sie Nährstoffeintrag in den See verhindern können.

In der jüngsten Sitzung des AZV fasste Edeltraud Wissinger zusammen, was im vergangenen Jahr so alles anstand und geschah.

Ganz wesentlich war ein Termin spät im Jahr. Da trafen sich Edeltraud Wissinger, der AZV-Vorsitzende und Stephanskirchener Bürgermeister Karl Mair, Dr. Hadumar Roch vom Wasserwirtschaftsamt und Dr. Georg Kasberger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) mit den Bürgermeistern, BBV-Obmännern und Gemeinderäten, die selbst Landwirt sind, aus den Gemeinden Frasdorf, Rimsting und Prien. Denn auch diese Gemeinden liegen im Einzugsbereich des Simssees, auch hier wirkt sich die Arbeit der Landwirte auf die Qualität des Seewassers aus. Es sei ein gutes und konstruktives Treffen gewesen, so Mair. „Wir haben versucht, fachlich zu überzeugen, nicht die emotionale Schiene zu fahren. Ich denke, das Treffen hat die Idee, das Schutzgebiet des Simssees auszuweiten, ein gutes Stück weitergebracht.“ Ein weiteres Treffen, zu dem dann alle Landwirte aus Frasdorf, Rimsting und Prien eingeladen werden, soll folgen. Mit Edeltraud Wissinger, die dann ihre Arbeit den dortigen Landwirten vorstellen wird und mit den Behördenvertretern, die sagen, wie sie die Landwirte – und damit den Simsseeschutz – unterstützen können. Edeltraud Wissinger ist optimistisch, dass das Simssee-Schutzgebiet bald erweitert werden kann.

Edeltraud Wissingers Beratungstätigkeit verlagerte sich 2021 pandemiebedingt vermehrt auf Videokonferenzen und Telefonate. „Bei einem Workshop zu Phosphor in der Milchviehfütterung haben wir nicht nur sehr konstruktiv gearbeitet, sondern uns auch gefreut, dass die Begegnung wieder möglich war“, berichtete sie amüsiert.

Es gab Ortstermine mit dem Straßenbauamt, dem Kreisbauhof und den jeweiligen Gemeinden zum Begutachten der Gullys an den Straßen und Feldern rund um den See. Einige Gullys wurden daraufhin bereits verschlossen, andere werden derzeit höher gesetzt. „Das System ist sehr komplex“, so Edeltraud Wissinger, „es ist erstaunlich, wo das Wasser unterirdisch hinverteilt wird.“ Eine Wetterstation bei Söllhuben soll Landwirte im Einzugsgebiet des Simssees bei ihren Bemühungen zur Verbesserung der Wasserqualität des Simssees zu unterstützen – unter anderem durch gezieltere Düngung, je nach Wetterlage.

Für dieses Jahr hat sich Edeltraud Wissinger vorgenommen, den Kontakt mit dem AELF zu verstärken. Ihre Beratungen, Workshops und Feldbegehungen gehen weiter. Vielleicht bald mit und bei noch mehr Landwirten.Sylvia Hampel

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