Beim Auftanzen geht das Herz auf

von Redaktion

Der Trachtenverein „Immergrea“ Griesstätt ist seit nunmehr 40 Jahren aktiv in der Gemeinde

Griesstätt – 40 Jahre besteht der Trachtenverein „Immagrea Griesstätt“ und 40 Kinder sind dort aktuell vom Kindergartenkind bis zum Teenager aktiv. Jugendleiterin Claudia Kaiser betreut den Trachtennachwuchs mit großem Engagement und viel Herzblut. Die 36-Jährige stammt ursprünglich aus Amerang, machte dort auch ihre ersten Schritte beim Trachtenverein „Chiemgauviertler“ und wechselte dann „der Liebe wegen“ zu „Immergrea“ nach Griesstätt. Heute ist sie mit dem Griesstätter Johannes Kaiser (38), dem Ersten Jugendleiter beim Trachtenverein, verheiratet.

Nachwuchs
steigt weiter an

Zum 25-jährigen Bestehen des Vereins stand sie bei den Aktiven bereits mit auf der Bühne in Griesstätt. Später habe man sie gefragt, ob sie nicht Jugendleiterin werden wolle. Die Antwort war eindeutig ein Ja. Claudia und Hans Kaiser haben „ihre“ Trachtenkinder (im Alter zwischen drei und 16 Jahren) auch während der Corona-Zeiten intensiv betreut. Unterstützt werden sie dabei von zwei weiteren Jugendleitern, Katharina Freiberger (29) und Franz Schuster (56).

Die 40 Kinder tanzen, drahn und platteln aufgeteilt in vier Altersgruppen. „Wir haben uns wirklich Mühe gegeben, so viele Veranstaltungen wie möglich durchzuführen“, bestätigt die Jugendleiterin. Die Kinder hätten es ihnen gedankt. „Wir haben keine Nachwuchstrachtler verloren, ganz im Gegenteil: Es sind sogar mehr geworden“, freut sich die engagierte Betreuerin. Und auch das Verhältnis von Buam und Mädels sei momentan „relativ“ ausgewogen. „Wir haben gerade nur einen kleinen Mädels-Überschuss“, verrät Claudia Kaiser.

Einiges musste wegen Corona trotz vieler Vorbereitungen ausfallen. Darunter auch im Juni 2021 das große Fest zum 40. Jahr seit Gründung des Vereins. Alle hatten darauf hingefiebert, dann konnte es nur in kleinem Rahmen stattfinden. Immerhin. Die Kinder tanzten begeistert – selbst der einsetzende Regen konnte sie in ihrer Freude nicht bremsen.

Die Kinder hätten wohl gerade wegen der schwierigen Corona-Lage ihre Übungsstunden ganz besonders genossen, vermutet Claudia Kaiser. „Wir haben dann sogar in den Ferien geprobt, weil die Kinder so gern kommen wollten“, erinnert sie sich. Es sei als gehe den Kindern beim Auftanzen das Herz auf.

Ein Glücksfall sei in diesem Zusammenhang: Die Kinder konnten neben der Schreinerei des ehemaligen Vorstands Franz Schuster unter einem Dach im Freien proben. „Da haben wir sogar einen Holzboden, den wir zum Dirndldrahn natürlich unbedingt brauchen“, freut sich Claudia Kaiser. Es gab nur wenige Wochen, in denen die Corona-Maßnahmen auch dieses Vergnügen untersagten. „Da ging dann fast gar nichts mehr, denn berühren durften sich die Kinder beim Tanzen ja nicht“, beschreibt sie die kritische Übungsphase. „Da konnten wir dann nur noch platteln und drahn“, so die Jugendleiterin. Die Kinder wurden auf Kleingruppen verteilt, das Training über zwei Stunden gezogen, dann ging auch das. Im Jugendheim, in dem eigentlich die Tanzproben stattfinden, sei man im Fasching 2020 das letzte Mal gewesen. „Das ist räumlich einfach zu klein, um dort coronakonform zu üben“, erklärt Claudia Kaiser.

Im August, als es wieder etwas lockerer lief, haben die Trachtenkinder und -jugendlichen gleich mal einen Ausflug gemacht. „Es tat allen so gut, die Gemeinschaft wieder zu spüren“, beschreibt die Jugendleiterin. Die Gemeinschaft sei generell so wichtig bei den Trachtlern, das sollten die Kinder schon von klein auf erleben können, wünscht sich die 36-Jährige.

Gemeinschaft
ist wichtig

Das Beisammensein würde bei den Kleinen ganz groß geschrieben. „Als es im Herbst merklich kühler wurde, fragten die Mütter auf Whatsapp noch immer, ob die Kinder zum Proben kommen dürfen“, erzählt sie weiter. Nun sei aber erst einmal Pause. „Das ist bei uns immer so. Weihnachten bis Fasching ruht im Trachtenverein das Training. Und dann hoffen wir, dass wir zu Ostern voll starten können.“ Wenn sich die Kinder beim Vier-Vereine-Preisplatteln mit Rosenheim Stamm 1, Prutting und Wasserburg messen könnten, dann wäre das ein großer Schritt nach vorn. Petra Maier

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