Aschau – Die Gemeinde Aschau versucht auch in den kommenden Jahren, die Umsetzung eines Wertschöpfungs- und lnnovationskonzeptes „Vision Aschau im Chiemgau 2035“ zu verwirklichen. Ein wichtiger Bestandteil davon, ist das bürgerschaftliche Engagement des lnnovationskreis Aschau Sachrang (InKAS). Der Gemeinderat befürwortete in der jüngsten Sitzung einstimmig die Weiterbearbeitung des Konzeptes der lnnovationsgruppe Start-Up und stimmte für die Suche einer Partnerstadt.
Bürgerliches
Engagement
Elmar Stegmeier, der Initiator von InKAS, trug dem Gremium die Ergebnisse der Arbeitsgruppe vor, an der sich rund 30 Bürger aus Aschau und Sachrang beteiligen. Stegmeier schlug vor, als Grundlage für alle weiteren Bemühungen, einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Mithilfe dieses Vereins sollte es möglich sein, die im Leitbild unter „Wirtschaft & Tourismus“ benannten Punkte zu erfüllen.
Die Gemeinde Aschau solle dem Verein für eine Laufzeit von zwei Jahren, die derzeit nicht genutzten Räumlichkeiten im zweiten Obergeschoss des Bahnhofsgebäudes überlassen. Diese Räumlichkeiten sollen in Eigenverwaltung des Vereins als erste Anlaufstelle für Vorträge und Workshops genutzt werden. Eventuelle Einnahmen aus Nebenkosten bei einer Untervermietung an Gründer leitet der Verein an die Gemeinde weiter. Die Gemeindeverwaltung müsste dazu nach der Gründung des Vereins eine Nutzungsvereinbarung mit diesem abschließen. Ein weiterer Aufwand entstehe für die Gemeindeverwaltung dadurch nicht.
Am Ende des Überlassungszeitraums von zwei Jahren legt der Verein dem Gemeinderat eine Auswertung der Aktivitäten sowie ein Weiterführungskonzept für das Gründernetzwerk Aschau Sachrang vor. Dieses Konzept bildet dann in zwei Jahren die Grundlage für weitere Beschlüsse des Gremiums. Dieser Vorschlag wurde von dem Gemeinderat zur Kenntnis genommen und kann so umgesetzt werden.
Heinz Dommel trug die Ergebnisse der InKAS-lnnovationsgruppe „Partnerschaften“ vor. Diese hat einen Vorgehensvorschlag für die Begründung einer „Gemeindepartnerschaft für Aschau-Sachrang“ erarbeitet. „Sinn und Zweck von Städte- und Gemeindepartnerschaften ist das freiwillige Zusammenfinden von Menschen über alle Grenzen hinweg, sei es im kulturellen, gesellschaftlichen, kommunalen oder wirtschaftlichen Bereich“.
Als Grundlage diente der Gruppe ein Konzept für eine Identifikation von potenziellen Gemeinden im Ausland für eine Gemeindepartnerschaft. Gemeinsame Sprache, eine vergleichbare Einwohnerzahl und eine Entfernung unter 500 Kilometern wurden als wichtige Kriterien genannt. Da für künftige Partnerschaften bereits bestehende Kontakte und das Vereinswesen eine zentrale Rolle spielen, wurden auch eine Umfrage bei 30 Vereinen aus Aschau und Sachrang nach bestehenden oder gewünschten informellen Partnerschaften und ein Treffen mit Vereinsvertretern organisiert.
Heinz Dommel strich als Mehrwert einer Partnerschaft für die Gemeinde und die Bürgerschaft eine Beteiligung an bilateralen oder EU-Förderprogrammen und die Erlangung von Fördermitteln für gemeinsame Projekte heraus. Lebendige Partnerschaften stellten eine Bereicherung des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens dar, sei es bei der Vereins- und Jugendarbeit, im Sport oder in der Kunst.
Wertvoll sei auch ein ständiger Erfahrungsaustausch im Bereich Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung.
Zu einer Gemeinde in Südtirol bestehen bereits gute Kontakte auf Vereinsebene, diese könnten zweifellos vertieft und intensiviert werden. Dazu sollten erste Gespräche und ein formloser Austausch – insbesondere unter Einbeziehung der örtlichen Vereine – erfolgen. Weitere Möglichkeiten einen geeigneten Partner zu finden, bieten die Mitgliedsgemeinden der Kooperationsgruppen „DAV-Bergsteigerdörfer“ und „Allianz-in-den-Alpen“. Erhebliche Kosten und Verpflichtungen entstünden bei einem ersten, unverbindlichen Sondierungsschritt für die Gemeinde Aschau nicht.
Nur zwei
Gegenstimmen
Mit 17 gegen zwei Stimmen beschloss das Gremium den Vorgehensvorschlag der Gruppe „Partnerschaften“ weiter zu verfolgen und die Möglichkeit einer Gemeindepartnerschaft bei einer Gemeinde in Südtirol zu sondieren. Bürgermeister Simon Frank bedankte sich bei den Koordinatoren und unterstrich die Bedeutung von bürgerlichem Engagement als Beitrag zur Weiterentwicklung der Gemeinde. „Für die Bewältigung der künftigen Aufgaben der Gemeinde sowie der schrittweisen Umsetzung des neuen Leitbilds „Aschau 2035“ kann eine Initiative wie die des Innovationskreises Aschau Sachrang einen wesentlichen Beitrag leisten.“