Friedhofsgebühren steigen kräftig an

von Redaktion

Sargbestattung in Rohrdorf demnächst mehr als doppelt so teuer wie bisher

Rohrdorf – Wenn ein Mensch zu Grabe getragen werden muss, ist das mittlerweile mit erheblichen Kosten verbunden. In Rohrdorf wird es jetzt deutlich teurer, eine Sargbestattung kostet künftig mehr als das Doppelte.

Die Gemeinde Rohrdorf setzt seit Langem auf einen Bestattungsdienstvertrag. Dabei übernimmt nur ein bestimmtes Bestattungsinstitut die Arbeiten, die auf dem Friedhof bei einer Beerdigung anfallen. Die Kosten für die Angehörigen sind hierbei laut Gemeindeverwaltung günstiger, als wenn es sich um einen „freien“ Friedhof handeln würde, bei dem das Bestattungsinstitut auch für diese Arbeiten frei wählbar wäre.

Bestatter kündigte
nach fünf Jahren
neue Preise an

Die Bestattungsdienstverträge in Rohrdorf haben eine Laufzeit von drei Jahren, werden dabei aber meist so lange verlängert, bis das Bestattungsinstitut eine Kostenanpassung für unumgänglich hält. Dies war nun der Fall, der bislang bestehende Vertrag mit dem Bestattungsinstitut Schmid lief bereits seit 2016 und das Unternehmen hatte der Gemeinde gegenüber bekannt gegeben, dass mit den damals festgesetzten Gebühren ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr zu leisten sei.

In der vorletzten Gemeinderatssitzung hatte Martin Grick von der Gemeindeverwaltung, in dessen Zuständigkeit auch das Bestattungs- und Friedhofswesen fällt, die neue Kalkulation der Firma Schmid vorgestellt. Dabei erschienen den Gemeinderäten einige der neuen Gebühren als überraschend hoch: So sollte beispielsweise eine Sargbestattung von bislang 249,90 auf 629,51 Euro steigen. Das sei eine Erhöhung, die unbedingt ein Vergleichsangebot von mindestens einem weiteren Bestattungsunternehmen erfordere, so meinte zum Beispiel Karl-Heinz Silichner (CSU), denn nur so sei sie einzuordnen. Auch Johann Reck (CSU) sprach sich für das Einholen von Vergleichsangeboten aus, denn nur so könne eine Entscheidung des Gemeinderates den Bürgern gegenüber vernünftig begründet werden.

Einschätzungen, die von allen Gemeinderäten ohne Ausnahme geteilt wurden, sodass die Entscheidung bis zur darauffolgenden Sitzung vertagt wurde. Nicht zur Debatte sollte aber nach einhelliger Meinung der Gemeinderäte das Prinzip des Bestattungsdienstvertrages an sich stehen.

Bis zu jüngsten Gemeinderatssitzung hatte nun nicht nur das Bestattungsinstitut Schmid sein Angebot noch einmal überarbeitet, es lag auch ein weiteres Angebot vor, ein drittes Unternehmen hatte jedoch von vornherein kein Interesse bekundet.

Dabei zeigte sich, dass das Bestattungsunternehmen Schmid bei einer Sargbestattung mit nunmehr 587,86 Euro günstiger war als der zweite Anbieter, dessen Preis bei 608 Euro lag. Deutlich größer wird der Unterschied, wenn die Bestattung an einem Samstag stattfindet. Dann verlangt die Firma Schmid einen Zuschlag von 83,30 Euro, das weitere Unternehmen aber 300 Euro.

Auch bei der Urnenwiesenbestattung, die mittlerweile sehr stark nachgefragt wird, hatte die Firma Schmid das bessere Angebot, hier wurden 220,15 Euro gegenüber 233 Euro genannt. Bei der Urnenerdbestattung hingegen ist die Firma Schmid mit 340 Euro teurer als das Konkurrenzangebot, das bei 233 Euro liegt. Gleiches gilt für die Urnenwandbestattung, für die die Firma Schmid 220 Euro ansetzt, das andere Unternehmen 188 Euro. Im Falle einer Beerdigung am Wochenende, die in Rohrdorf bei etwa 30 Prozent der Bestattungen vorliegt, kehrt sich das Verhältnis wegen der genannten unterschiedlichen Zuschläge aber wieder um und fällt auch bei diesen beiden Urnenbestattungsarten deutlich zugunsten der Firma Schmid aus.

Bestatter stellt auch
die Ausstattung des
Leichenhauses

Bei der Beurteilung der Angebote berücksichtigten die Gemeinderäte nicht nur die Preise, sondern auch die Erläuterung von Martin Grick, dass die Gemeinde mit der Firma Schmid seit mehreren Jahrzehnten zur vollsten Zufriedenheit zusammenarbeite, so sei auch die gesamte Ausstattung des Leichenhauses von der Firma Schmid gestellt. Der Beschluss, mit der Firma Schmid einen neuen Bestattungsdienstleistungsvertrag abzuschließen, fiel einstimmig und ohne weitere Diskussion.

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