Bad Endorf – Vor wenigen Tagen feierte Maria Söldner ihren 100. Geburtstag. In Hemhof als die „Griabe Mari“ und in Halfing als die „Schleifer Mari“ bekannt, wurde sie als drittes von acht Kindern der Bauersleute Maria und Peter Schmid 1922 in Forchtenegg bei Halfing geboren. Dort wuchs sie auf dem Schleiferhof auf. Ein Bruder ist seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst, drei Geschwister verstarben im Kindesalter.
Maria besuchte die Volksschule in Halfing, danach machte sie zwei Jahre eine hauswirtschaftliche Ausbildung in Halfing. Ab 1937 war sie neun Jahre Dienstmagd auf dem Bauernhof der Familie Reif. 1946 wurde sie gebeten, Tante und Onkel zu pflegen. Nach dem Tod der Tante adoptierte Alois seine Nichte Maria und vermachte ihr und ihrem Mann das Haus am „Jägerhäuslweg“ in Hartmannsberg.
1953 heiratete sie den Bauerssohn Johann Söldner aus Zenching, bei Furth im Wald, den sie in Altötting beim Landestreffen der Landjugend zur Maifeier kennengelernt hatte. Sie bekamen fünf Kinder: Johann, Josef, Marianne, Franziska und Elisabeth. Die acht Enkel erlebte ihr 1990 verstorbener Mann nicht mehr.
Maria ist seit Jahrzehnten Mitglied in der Hemhofer Frauengemeinschaft und seit 80 Jahren Mitglied der Franziskanischen Gemeinschaft. Lange hat sie Kalender und Missionszeitschriften ausgeteilt. Die leidenschaftliche Bäuerin versorgte bis 1990 Milchkühe, Enten und Schafe. Bis ins hohe Alter nahm sie am Bayrischsingen bei Christian Keller teil. Ein Höhepunkt war im „Heiligen Jahr“ 1950 die Reise im Sonderzug nach Rom.
Sie ist stolz, mit 50 Jahren den Führerschein gemacht zu haben. Das Lebensmotto der Jubilarin ist: „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“. So gibt sie jedem Besucher etwas zum Abschied, wie Obst oder Gemüse aus dem eigenen Garten. Froh ist Maria, dass sie noch ihren jüngeren Bruder Albert hat, der 91 Jahre alt ist.
Zu ihrem Geburtstag hat sie sich einen Dankgottesdienst in Stephanskirchen gewünscht. Bürgermeister Alois Loferer gratulierte ihr im Namen der Marktgemeinde Bad Endorf.amf