Aschau – Die Gemeinde Aschau nimmt in Sachen Sachranger Hof in diesem Jahr die Bauleitplanung in Angriff. Das Gelände des seit geraumer Zeit leer stehenden Hotels gehört der Projektgesellschaft Springwater Invest Sachrang, Tegernsee. Geplant sind voraussichtlich 50 Appartements mit rund 100 Betten. Der neue Komplex soll ebenfalls einen Wellnessbereich bekommen, sagt Bürgermeister Simon Frank den OVB-Heimatzeitungen.
Restaurant soll für
alle zugänglich sein
„Zusätzlich soll ein Restaurant mit einem Biergarten entstehen, der auch für Einheimische zugänglich sein soll“, so Frank. Dementsprechend könnten dort dann auch Vereinssitzungen oder Treffen von regionalen Gruppen abgehalten werden. Das Hotel kommt somit nicht nur den Touristen vor Ort, sondern auch der Dorfgemeinschaft zugute.
Der Sachranger Hof, der am Eingang des Ortes liegt, habe eine exponierte Lage, so Bürgermeister Frank.
Entsprechend wichtig sei eine moderate Entwicklung des Grundstückes, die mit dem Ortsbild verträglich ist. Dazu versucht die Projektgesellschaft mit den Ortsbewohnern zusammenzuarbeiten. „Es gab bereits Treffen mit Bürgerbeteiligung“, so Frank, „die bisher sehr gut verliefen.“
Damit das Projekt nun konkreter Formen annehmen kann, muss der Bebauungsplan durch den Gemeinderat geändert werden, erklärt Frank die kommenden Schritte. Er geht mit den derzeitigen Planungsstand nicht von einem Baubeginn vor dem Frühjahr 2023 aus.
Wichtig ist Frank, dass die Appartements nur touristisch genutzt werden können. „Wir wollen vermeiden, dass Zweitwohnungen entstehen“, sagt Frank. Die Verwaltung werde hier entsprechende Vorkehrungen treffen.
Die Springwater Projektgesellschaft wollte noch keine detaillierten Auskünfte zu dem Projekt geben. Generell wirbt Springwater damit, dass sie in der Entwicklung und Realisierung von Hotelresorts, Ferienapartments, Chalets, Almdörfern und Personalwohnungen spezialisiert sind. Dabei legt die Projektgesellschaft laut ihrem Portfolio Wert auf eine ökologische und nachhaltige Bauweise in Holz.
Generell ist Frank froh, dass der Sachranger Hof wiederbelebt wird und das Grundstück nicht nur „als Investition“ gekauft wurde. Das geplante Hotel erhalte die Wortschöpfungsketten vor Ort. Sei es durch das Kaufen von regionalen Produkten für den Betrieb bis hin zur Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen.
Der Hotelneubau ist ebenfalls ein Schritt gegen den Schwund von Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort. Dementsprechend positiv steht der Leiter der Tourist Information Aschau, Herbert Reiter, dem Projekt gegenüber. „Wir legen Wert auf sanften und naturnahen Tourismus, gerade im Bergsteigerdorf Sachrang. Aber ohne Beherbergungsangebot geht es natürlich auch nicht“, so der Touristiker.
Wider dem
Bettenschwund
In den vergangenen zehn Jahren seien der Gemeinde Aschau mehr als 250 Betten alleine im gewerblichen Bereich verloren gegangen. „Das ist eine erschreckend hohe Zahl“, sagt Reiter. „Rund 100 Betten können nun nach vorläufiger Planung mit dem neuen Hotelprojekt entstehen. Ohne neue Betten verlieren wir den Stellenwert, den wir zum Erhalt der geschätzten touristischen Infrastruktur in Aschau mit dem Bergsteigerdorf Sachrang brauchen.“