Zum Bericht „Ohne Aufschrei ab zum Wertstoffhof“, erschienen im Lokalteil:
Im Artikel heißt es, es habe keinen Aufruhr gegeben, keine negativen Rückmeldungen seien ausgelöst worden. Ich behaupte, dass es sehr wohl bei vielen Leuten dazu negative Reaktionen gibt und geben wird. Nur sind es eben die kleinsten und wehrlosesten Leute, die es hauptsächlich trifft. Nämlich Leute, die keine Möglichkeit haben, ihren bisher fußläufig erreichbaren Container mit diesem Abfall zu befüllen. Ältere und autolose Leute, also eher die Schwächsten unserer Gesellschaft, die auch kein Internet haben und sich damit auch nicht groß artikulieren können.
Aber das ist ja nicht das Klientel, um das sich der Kreistag bei seinen Entscheidungen kümmern muss. Die sollen den Mülltourismus gefälligst so durchführen, wie es das duale System von Euch – beziehungsweise damit uns – haben will. Wichtig ist offenbar nur, dass das Duale System damit Kosten spart.
Was das die Gesellschaft kostet, durch weitere Fahrten mit dem Auto und durch wesentlich schlechtere unflexiblere Müllabladezeiten in den dezentralen, abgelegenen Wertstoffhöfen der Gemeinden, das zählt alles nicht.
Was mir dabei noch zusätzlich aufstößt, ist die Tatsache, warum man die Landkreisbürger schon immer damit schikaniert hat, diesen Kunststoffmüll akribisch in X Tonnen zu trennen, was den Stadtbürgern nirgends abverlangt wurde. Obwohl da sicher auch das duale System der Entsorger ist. Die haben sogar bei vielen dezentralen Containerstellen auch Container für Kunststoffabfälle ohne spezifische Klassifizierung.
Günther Beyer
Stephanskirchen