Bücherei ist jetzt offiziell Einrichtung der Gemeinde

von Redaktion

Frasdorfer Bibliothek zieht um – Vor allem Kinder gehören zu den eifrigsten Nutzern

Frasdorf – Einstimmig beschloss der Frasdorfer Gemeinderat, die Bücherei in die Obhut der Gemeinde zu übernehmen. Dazu wurden eine Benutzungs- und Gebührenordnung sowie eine Büchereiordnung beschlossen. Für jeden Frasdorfer Bürger wird ein Euro in einen Medienetat zugunsten der Bücherei, insgesamt also 3075 Euro, in den Gemeindehaushalt eingestellt.

Noch befindet sich die Bücherei im alten Rathaus neben der Wastl-Fanderl-Grundschule, doch sitzen die Betreuerinnen bereits auf gepackten Umzugskartons. Das alte Rathaus und die Turnhalle werden abgerissen, sobald die Bauarbeiten für die neue Sporthalle beginnen. Deshalb zieht die Bücherei voraussichtlich in das alte Schulhaus. Bürgermeister Daniel Mair (CSU) versucht derzeit, weitere Räumlichkeiten zu finden, und steht dazu in Verhandlung mit dem Pfarrverband Oberes Priental. Im Januar 1995 gründeten engagierte Frasdorfer Frauen die Gemeindebücherei. 15000 Bücher warten in dieser derzeit auf ihre Leser, die von Nicole Böhme, Stephan Döppenschmidt, Erika Künstner und Marianne Lechner betreut werden.

„Wir haben für alle Altersgruppen die passende Lektüre, dazu gibt es mittlerweile auch Hörbücher, Hörspiele, DVD und CD zum Ausleihen“, so Böhme, die erläutert, dass die meisten der regelmäßig oder sporadisch Ausleihenden aus Frasdorf kommen. „Doch es hat sich auch in den Nachbargemeinden Aschau, Samerberg oder Söllhuben herumgesprochen, dass wir ein gut sortiertes Angebot haben.“ Die Öffnungszeiten der Bücherei am Montag von 9.30 bis 11 Uhr sowie Donnerstag von 17 bis 19 Uhr werden beibehalten.

Laut dem Bürgermeister wird die Bücherei mit einer Bibliothekssoft- und -hardware zur Inventarisierung und Ausgabe, einem Telefonanschluss sowie WLAN ausgestattet.

Die Bücherei ist damit jetzt eine öffentliche Einrichtung der Gemeinde Frasdorf. „Sie dient der allgemeinen Bildung und Information, der Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie der Freizeitgestaltung“, so Mair. „Jedermann ist berechtigt, die Bücherei und ihre Angebote im Rahmen der neuen Benutzungsordnung auf öffentlich-rechtlicher Grundlage zu benutzen.“

Die Nutzung der Bücherei ist grundsätzlich für alle unentgeltlich. Die Leihfrist für Bücher beträgt vier Wochen, bei besonders begehrten Titeln auch mal kürzer. Die Ausleihe von Medien ist nur mit einem gültigen Benutzerausweis für eine festgesetzte Frist zulässig. Ist diese überschritten, wird eine Gebühr fällig. Sie beträgt für Erwachsene einen Euro und für Kinder und Jugendliche 50 Cent pro Woche.

Die Gemeinderäte waren sich einig, dass die räumliche Nähe der Bibliothek zur Schule nach Möglichkeit erhalten bleiben soll. Die Grundschüler, die jeden Montagvormittag zum Tausch kommen, sind treue Kunden.

„Die Kinder nutzen die Bücherei vom ersten Schultag an und haben keinerlei Berührungsängste, für die meisten sind Bücher – trotz Fernsehen und Smartphone – vertraute Freunde“.

Auch der Bestand an Jugendbüchern sei sehr vielseitig, würde aber – zum Leidwesen der Betreuerinnen – kaum genutzt. „Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren kommen leider gar nicht zu uns.“reh

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