Stephanskirchen – Der Gemeinde geht ein umweltfreundliches Licht auf. Nicht eines, sondern 1169, um genau zu sein. Der Bau- und Planungsausschuss beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit einem Konzept zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Die Umstellung, die bis 2026 abgeschlossen sein soll, wäre „ein Meilenstein im Klimaschutz“, so Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie). Denn: Der Energieverbrauch würde auf etwa 40 Prozent der jetzigen Menge gesenkt, was in etwa 30 Tonnen CO2 weniger pro Jahr bedeute, so die Berechnung des Bauamtes.
Geringere
Lichtverschmutzung
Auch die Lichtfarbe ist mit 3000 Kelvin so gewählt, dass Flora und Fauna bestmöglich geschützt sind, so Andreas Ziehut von Innergie, der das Konzept im Ausschuss vorstellte. Geringere Lichtverschmutzung sowie kaum Abstrahlung in Vorgärten und Fenster trügen ihren Teil zum Umweltschutz und zur Akzeptanz in der Bevölkerung bei. Vor allem, wenn abseits der Hauptstraßen die Beleuchtung von 22 bis 5 Uhr noch gedimmt werde.
Alle gut 1100 Lampen in der Gemeinde von Natriumdampf auf LED umzustellen kostet etwa 660000 Euro. Dagegen rechnen müsse man laut Gemeindeverwaltung aber das Sparpotenzial bei den Stromkosten, das Ziehut mit knapp 54000 Euro pro Jahr nach Umstellung aller Leuchten beziffert, die um ein Vielfaches längere Lebensdauer der Leuchtmittel von 100000 Stunden sowie die niedrigeren Wartungs- und Lagerhaltungskosten für die LED-Lampen.
Andreas Ziehut schlug vor, die Standorte der Leuchten weitgehend so zu belassen, wie sie aktuell sind. Nur da, wo es unbedingt nötig ist, sollten Bauarbeiten stattfinden.
Ziehut nannte die Äußere Salzburger, die Simssee- und die Riederinger Straße, wo teilweise die Mastenabstände nicht stimmten. Und auch in der Webereisiedlung bestehe Handlungsbedarf.
Da die Innergie bei der Umrüstung der Straßenbeleuchtung mit dem Rosenheimer Bauhof zusammenarbeitet, könnten pro Jahr rund 200 Lampen auf LED umgestellt werden. Anfangen wolle er heuer mit den dekorativen Bergmeister-Leuchten in Schloßberg. Und, weil es dränge, mit der Beleuchtung der Kraglinger Kreuzung. Die sei so nicht mehr tragbar. In den folgenden Jahren geht es dann quer durch das Gemeindegebiet, eher nach Lampentyp als nach Geografie. Schlusslicht sind 2026 die Kugelleuchten im und am Rosengarten.
Schon im ersten Jahr rechnet sich der Umbau: Die Gemeinde spare 1000 Euro mehr für Strom, als die Umrüstung koste, so die Berechnung von Innergie.
Am Ende sind es mindestens 53000 Euro pro Jahr – noch ohne nächtliche Dimmung in den Wohngebieten gerechnet.
Johannes Lessing (Die Grünen) war „begeistert, dass die Gemeinde diesen Weg geht. Das ist gut für die Umwelt und für den Gemeindehaushalt“.
Zustimmung
im Ausschuss
Das sahen die anderen Ausschussmitglieder wohl ähnlich, denn sie stimmten ohne Diskussion einmütig dem Konzept zu. Beschließen wird der Gemeinderat. Nächsten Dienstag.