Leserforum

Unverantwortliche Vorhaben

von Redaktion

Zum Bericht „Hochwasserschutz vorantreiben“, erschienen im Lokalteil:

Aschau am Fuß der Kampenwand und Hotspot von Starkregenereignissen ist auf besonderen Schutz vor Sturzfluten angewiesen. 2022 soll deshalb begrüßenswerterweise ein Sturzflut-Management-Plan ausgearbeitet werden.

Nicht erwähnt werden die Pläne zum Aus- bzw. Neubau der Kampenwandbahn, die sowohl Rodung als auch Kahlschlag im Schutzwald (Lawinen/Boden) voraussetzen. Beides ist in Zeiten des fortgeschrittenen Klimawandels unverantwortlich.

Bereits 2017 nach den Ereignissen in Simbach und im Rottal, warnte Professor Dr. Martin Grambow, Leiter der Abteilung für Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Umweltministerium, dass es in ganz Bayern zu solchen Sturzfluten kommen kann und Böden geschützt werden müssen.

Nicht erwähnt wird auch die Absicht, einen Großparkplatz am Ortseingang von Aschau zu schaffen, der nicht nur die Sichtachse zur Burg beeinträchtigt (hier ist der Denkmalschutz gefordert), sondern auch notwendige Retensionsflächen zerstört. Die vorhandenen 640 Parkplätze orientieren sich, laut Betreibergutachten, an der bestehenden Förderkapazität der Seilbahn von 450 Personen/Stunde. Bei der geplanten Förderkapazität von 2040 Personen/Stunde wird das 4,5-fache an Stellplätzen benötigt.

„Das Tragwerk der Festhalle Hohenaschau musste für 117000 Euro ebenfalls saniert werden. Die Gemeinde bekam einen Baukostenzuschuss von 33000 Euro vonseiten der Familie Cramer-Klett. Müsste es nicht umgekehrt lauten?: Das Tragwerk der im Eigentum der Familie Kramer-Klett befindlichen Festhalle wurde saniert und von der Gemeinde mit 33000 Euro bezuschusst. In der Gemeinderatssitzung vom 18. Juli 2017 stellte die Aschauer Bürgerliste einen Antrag auf Information des Gemeinderates zu den vertraglichen Pachtverhältnissen. Das Ergebnis ist mir nicht bekannt. Ich hoffe aber, dass die Pachtverträge nicht zu Lasten der Allgemeinheit abgeschlossen wurden, dass das wirtschaftliche Risiko nicht nur die Allgemeinheit, sprich der Steuerzahler, trägt.

Wera Rall

Bernau

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