Rohrdorf – Die Kraftsportabteilung des TSV Rohrdorf braucht neue Räume. Wer die jetzige Unterbringung in einem verhältnismäßig kleinen fensterlosen Raum im Erdgeschoss des Turner Hölzls gesehen hat, hat daran keinen Zweifel.
Davon konnten sich bei der letzten Ratssitzung auch die Gemeinderäte überzeugen. Sie bekamen im Rahmen eines Ortstermins ein erstes Konzept der Verwaltung präsentiert, welche Umbauten nötig wären, um im Obergeschoss aus den Räumen der aufzulösenden Gaststätte ein vernünftiges und großzügig angelegtes „Kraftsportzentrum“ zu machen.
Viele Diskussionen um
Zukunft der Gaststätte
Dieses Ziel ist eingebettet in einen ganzen Problemkomplex, der den Gemeinderat schon länger beschäftigte und durchaus immer wieder zu kontroversen Diskussionen führte. Ganz grundsätzlich ist dabei die Frage, ob die Gemeinde die Gaststätte nach der Kündigung des letzten Pächters tatsächlich aufgeben soll.
Dafür spricht nach Ansicht der Verwaltung die Tatsache, dass die Küche in ihrer derzeitigen Form in brandschutzrechtlicher Hinsicht nur geduldet ist. Um aber für einen neuen Pächter attraktiv genug zu sein, müssten Umbaumaßnahmen im Gaststättenbereich durchgeführt werden. Damit wäre auch für die Küche eine neue Brandschutzgenehmigung erforderlich, die dann ganz grundlegende Umbauten erfordern würde – die Gaststättenküche befindet sich in einem Innenraum, braucht aber nach den Gesetzesvorschriften mindestens eine Außenwand.
Vor diesem Hintergrund waren einige Gemeinderäte schon in den vergangenen Sitzungen der Meinung gewesen, dass die Aufgabe der Gaststätte außer Frage stünde. Georg Loferer (Bürgerblock) hatte zum Beispiel mehrmals betont, dass es in der derzeitigen Lage der Gastronomie auch nach einem sehr teuren Umbau so gut wie unmöglich sein werde, einen vernünftigen Pächter zu finden.
Andere, wie etwa Maria Haimmerer (CSU), hatten dem immer wieder entgegengehalten, dass Bedarf für eine Gaststätte sehr wohl vorhanden sei: Schon für die Vereine, die im Turner Hölzl vertreten sind – nicht nur die Kraftsportler, sondern auch die Schützen und Kegler – wäre eine Gastronomie sinnvoll. Darüber hinaus würde eine Bewirtschaftung des Turner Hölzls der Gemeinde möglicherweise zusätzlichen Spielraum verschaffen, wenn ab 2026 ein Anrecht auf die Ganztagesbetreuung der Schulkinder gesetzlich verankert würde: Deren Mittagsversorgung könnte dann eventuell vom Wirt des Turner Hölzls sichergestellt werden.
Dieses grundsätzliche Dilemma – Gaststätte aufgeben oder nicht – war denn auch noch einmal das Thema auf der Januar-Sitzung des Gemeinderates gewesen, der Tagesordnungspunkt von der Verwaltung angesetzt mit dem Ziel, nunmehr zu einer definitiven Entscheidung zu kommen.
Für einige Gemeinderäte, etwa für Markus Unterseher (FWG), war man hier zu schnell unterwegs. Zunächst, so meinte er, sei mit dem TSV ein Grundkonzept zu besprechen, des Weiteren seien Gespräche mit den Schützen und den Benützern der Kegelbahn über deren Bedürfnisse notwendig. Andere, wie etwa Anette Wagner (Bürgerblock), betonten, es sei wichtig, dass für den Kraftsportbereich des TSV möglichst schnell eine Lösung gefunden würde. Wie die aussehen könnte, hänge aber eben von einer Entscheidung über die Zukunft der Gaststätte ab. Der Beschluss, der in dieser Januarsitzung gefasst wurde, fiel dann mit zehn zu neun Stimmen entsprechend knapp aus, die Mehrheit entschied sich für die Aufgabe der Gaststätte und für eine zukünftige Nutzung der entsprechenden Räume durch die Kraftsportabteilung.
Mehr Platz auch
für die Schützen
Der Ortstermin bei der letzten Sitzung war dann der allererste Schritt zur Umsetzung dieses Beschlusses. Nach den Vorüberlegungen der Verwaltung sollen auch die Schützen in Zukunft mehr Platz bekommen. Durch das Versetzen einiger nicht tragender Wände würde nicht nur das Schützenstüberl deutlich größer, das dann auch einen kleinen Küchenbereich enthalten könnte, es könnte auch Raum für eine Umkleide geschaffen werden.
Die Kegelbahn soll nach Möglichkeit grundsätzlich erhalten werden. Voraussetzung hierfür ist aber, dass sich Kegler finden, die bereit sind, die Bahn zu betreuen. Entsprechende Gespräche – zum Beispiel mit den Lauterbacher Keglern – sollen bald geführt werden, sodass eventuell in der nächsten Gemeinderatssitzung bereits konkreter über Umbaumaßnahmen diskutiert werden kann.