Bürgermeister kassiert an der Supermarktkasse

von Redaktion

Spendenaktion bringt 500 Euro für die Karolinenkirche in Großkarolinenfeld

Großkarolinenfeld – Zur Wiedereröffnung seines Großkarolinenfelder Edeka-Marktes hat sich Inhaber Sedat Karavil etwas Besonderes einfallen lassen. Er lud Bürgermeister Bernd Fessler ein, eine halbe Stunde im Markt zu kassieren. Der Gewinn solle einem guten Zweck zugutekommen: der Sanierung der evangelischen Karolinenkirche. „Die Karolinenkirche und die Ökumene gehören zur Identität von Großkarolinenfeld“, so der Rathaus-Chef.

Der Förderverein mit Vorsitzendem Jörg Gottfriedsen, der sich um die Finanzierung der Baumaßnahme bemüht, hatte die Nachricht schnell verbreitet, und so standen zahlreiche Bürger Schlange, um ihren Einkauf an der Kasse des Bürgermeisters zu bezahlen.

Den Reingewinn verdoppelte der Marktinhaber und übergab dem Förderverein die Spende von 500 Euro.

Der evangelische Pfarrer Richard Graupner war beeindruckt: „Diese Großzügigkeit und Offenheit berührt mich sehr. Ein Moslem spendet für den Erhalt einer christlichen Kirche. Solche Zeichen brauchen wir.“ Für Karavil gehört das zu seinen Werten.

„Nur gemeinsam können wir etwas erreichen.“ Er lud den evangelischen Pfarrer auch noch zum Beginn des Fastenmonats Ramadan in die Rosenheimer Moschee ein.

Schon beim Eröffnungsfest beteten sowohl der Pfarrer wie auch der Rosenheimer Imam.

Hans Küng, Begründer des Projekts Weltethos, hat es so formuliert: „Kein Friede unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen. Kein Friede unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen.“

Und dieser Dialog beginnt manchmal eben sogar an der Kasse im örtlichen Supermarkt.

Artikel 1 von 11