Pater Michael unterstützt die Seelsorge

von Redaktion

Mitarbeit in den Pfarrverbänden Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf

Bad Endorf/ Prien – Pater Mihai (eingedeutscht: Pater Michael) unterstützt seit Dezember die Pfarrverbände Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf. Dort ist er unter anderem als Verstärkung im seelsorgerischen Dienst tätig. Nach dem Weggang von Pfarrer Klaus Hofstetter und von Kaplan Joshy kam Pater Mihai, der mit seinem vollen Namen Hortolomei Mihai Ciprian heißt, aus Rumänien über ein paar „Umwege“ in den Chiemgau. Er unterstützt nun Pfarrvikar Gottfried Grengel und Dekan Daniel Reichel. Bei einer Tasse Kaffee erzählt Pater Michael den OVB-Heimatzeitungen, wie er Pater wurde, seine bisherigen Lebensstationen und was ihn derzeit beschäftigt.

Schon als Kind
vom Habit fasziniert

Zur Welt kam Pater Michael in der kleinen Stadt Husi im rumänischen Bezirk Vaslui. Er wuchs mit zwei Geschwistern auf und war in seiner Heimatpfarrei als Kind und Ministrant fasziniert vom Habit. Der Kutte, die die dort wirkenden Franziskaner trugen. „Als ich meinen inzwischen verstorbenen Pfarrer Ioan Sociu fragte, was das schöne Kleid bedeutet, sagte er mir, dass der Habit zum Franziskus-Orden gehört und dass man diesen zum Eintritt in den Orden bekommt“.

Diese Erklärung ließ ihn während seiner Schulzeit nicht los. Nach seinem Abschuss folgte ein Jahr der Praxis, ein sogenanntes Jahr der Postulation sowie ein weiteres Jahr des Noviziates. „Dieses Jahr war schwer. Ich hatte nur wenig Kontakt mit der Familie, aber es war gut und ich bekam den Habit“, so Pater Michael, der an der Universität von Roman drei Jahre Philosophie und vier Jahre Theologie studierte. In Roman wurde er 2015 zum Diakon geweiht und im Juni 2016 wurde er in seiner Diözese vom Bischof zum Priester seines Ordens geweiht.

Derzeit lernt Pater Michael für seine Dienstprüfung. Damit könnte er im kommenden Jahr Pfarrer werden.

Wichtig ist für Pater Michael der Zusammenhalt in der Kirche. Corona und Schatten der Vergangenheit in der Kirche können seiner Meinung nach überwunden werden, wenn Haupt- und Ehrenamtliche mit Unterstützung der Ruhestandspriester aktiv zusammenwirken.

„Hier in den Pfarrverbänden gibt es lebendige Gemeinden mit viel Engagement bei meinen bisherigen Aufgaben. Ich habe bei tiefen Gesprächen eine erfüllende Aufgabe gespürt. Mühe und Müdigkeit lohnen sich.“

Traurig stimmt Pater Michael die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine. Gerade in seiner Einschätzung ist die Sehnsucht nach Frieden alt und allgegenwärtig. „Das Wort Frieden ist kostbar, wertvoll und brüchig.“ Er hat Kontakt zu seinen Eltern in Rumänien, „wo der Lärm der Bombenangriffe im Nachbarland wahrgenommen wird“. Aus diesem Grund – so der Priester weiter – ist ihm der Franziskaner-Gruß „Pace Bene“ (dt. Frieden und Gutes) noch bewusster geworden, „denn wer mit sich selbst im Frieden ist, lebt und wirkt in Güte“.

Bevor Pater Michael nach Prien kam, war er in Köln im Franziskaner Konvent, dort lernte er Deutsch. Der weitere Ruf seiner Ordensoberen führte zum Pfarrverband Bergen-Grabenstätt und dann zu Pfarrer Martin Strasser in den Pfarrverband Oberes Achental. „Auf all diesen Wegen bis hierher nach Prien war es für mich nicht immer einfach, mich selbst zu finden“, reflektiert Pater Michael. „Aber zwei Aufenthalte in Lourdes und im Kloster Münsterschwarzach haben meinen Glauben gefestigt und ermutigt, neue Aufgaben anzunehmen.“ Was zukünftig auf ihn genau zukommt, ist noch offen. Pater Michael wurde bis zum 1. Oktober von seinem Orden für den derzeitigen Dienst abgestellt. Bis dahin will er in den zwei Pfarrverbänden mit viel innerer Freude tätig sein. Ein besonderes Anliegen ist ihm dabei die Zusammenarbeit mit fünf Ministrantengruppen.

Für Priens Bürgermeister Andreas Friedrich ist es wichtig und eine Freude, dass Pfarrei und Pfarrverband gut mit Seelsorgern aufgestellt sind „Gerade in Zeiten wie jetzt, vor allem auch wegen Corona und Ukraine, dürfen wir den stützenden Glauben nicht vergessen.“

Ausgleich durch
Sport und Bergtouren

Das Leben von Pater Michael besteht aber nicht nur aus seinen kirchlichen Aufgaben. Um sich für seinen priesterlichen Dienst fit zu halten, hat der zusammen mit einem Franziskaner-Mitbruder in Chieming wohnende Pater mehrere Sport-Hobbys. Zu diesen gehört der Einsatz als Verteidiger in beim Fußballverein Nußdorf, Tennis-Aktivitäten mit seinen Mitbrüdern aus Grabenstätt sowie Kraft gebende Bergtouren.

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