Stephanskirchen – Nicole Heilmaier ist nach wie vor überwältigt. Vor knapp drei Wochen hatte sie über soziale Netzwerke einen Spendenaufruf für die Menschen in der Ukraine gestartet. Die Nachricht verbreitete sich rasend schnell und binnen einer Woche kamen an die 10000 Hilfspakete zusammen. Diese waren dann mithilfe von Lastwägen zu den Hilfsbedürftigen transportiert worden (wir berichteten).
Nachdem diese Aktion so erfolgreich war und die Hilfe in der Ukraine nach wie vor dringend benötigt wird, hat Familie Heilmaier sich nun entschieden, eine zweite Hilfsaktion zu starten.
Kooperation mit regionalen Firmen
Allerdings soll die Organisation diesmal etwas anders ablaufen. Bei der ersten Aktion waren Privatpersonen aufgerufen, eigens gepackte Hilfspakete auf den Hof der Heilmaiers zu bringen. Was aber dazu führte, dass diese sich bereits nach kürzester Zeit dort auftürmten. „So etwas können wir nicht noch einmal stemmen“, erklärt Heilmaier.
Deshalb läuft die Aktion nun in Kooperation mit einigen Firmen aus der Region ab. Beteiligt sind die Optymed-Apotheken, die Bäckerei Bockmeier, mit Filialen in Raubling und Flintsbach sowie der Rewe Markt in Stephanskirchen.
Hier können hilfsbereite Bürger noch bis Dienstag, 22. März, symbolische Hilfspakete in Form von Spenden kaufen. Das Geld wird anschließend Familie Heilmaier zur Verfügung gestellt, die dann dafür Waren bei besagten Geschäften einkaufen kann. So soll sicher- gestellt werden, dass nur das gekauft wird, was auch wirklich gebraucht wird. Auch für Schulen hat sich die Familie ein besonderes Konzept ausgedacht. Den Schulleitungen wurde eine Liste mit Gütern zugeschickt, die dringend benötigt werden. Aus dieser Liste können sich Klassen dann ein Produkt aussuchen, beispielsweise Wasser. Anschließend sollen sie versuchen, bei Familie, Freunden und Bekannten Spenden zu sammeln und von diesem Geld dann das ausgewählte Produkt kaufen. Die Güter werden dann an Familie Heilmaier übergeben. Allerdings wird gebeten, dass die Klassen sich nur für ein Produkt entscheiden und sich am besten auch mit anderen Klassen absprechen, um Dopplungen zu vermeiden.
Aber nicht nur die Organisation, sondern auch das Ziel ist dieses Mal ein anderes. So erreichte die Familie ein Hilferuf aus der ukrainischen Stadt Nibulin. Hier war ein Krankenhaus bei einem Bombenschlag beschädigt worden. „Wir haben bereits direkten Kontakt mit dem Bürgermeister der Stadt“, erklärt Nicole Heilmaier. Geplant ist, dass ein Lkw aus Nibulin in die polnische Stadt Sobotka fährt. Dorthin sollen die Güter aus Stephanskirchen transportiert und anschließend übergeben werden. Von hier aus gelangen die Waren dann zu dem beschädigten Krankenhaus sowie auch zu einem Waisenhaus in der Stadt. Der Transport soll am 25. März über die Bühne gehen. Allerdings müssen noch einige logistische Fragen geklärt werden, da zu diesem Zeitpunkt noch unklar ist, wie viele Spenden zusammenkommen.
Sollte die Menge von Geschäften und Schulen nicht ausreichen, plant Heilmaier auch einzelne Pakete von Privatpersonen noch einmal anzunehmen. „Bevor wir nur einen Lastwagen runterschicken, weil das wäre den Aufwand nicht wert“, erklärt die Stephanskirchenerin. Sie gibt auch zu Bedenken, dass es schwierig sei, einen genauen Überblick zu behalten, da die Spenden eben bei den Firmen und nicht bei der Familie selbst entgegengenommen werden. „Man weiß halt nicht, was im Hintergrund passiert“, erläutert sie.
Fahrer stehen
wieder bereit
Immerhin eine Sache ist bereits sicher: Sämtliche Fahrer von der ersten Aktion sind erneut dabei.
So bleibt nun zu hoffen, dass ausreichend gespendet wird.
Nicole Heilmaier ruft deshalb ausdrücklich alle Bürger auf, noch bis Dienstag symbolische Hilfspakete bei den angegebenen Stellen zu kaufen und die Aktion damit zu unterstützen.