Aschau – Ein Wasserkocher, der nicht mehr will oder ein Laptop, der nur noch Fehlermeldungen anzeigt, müssen nicht gleich weggeworfen und ersetzt werden. Beim ersten Aschauer After-Corona-Repair-Café in der Aula der Preysing-Grundschule kamen die Besitzer älterer, kaputter Geräte aller Art mit Monteuren zusammen, die das Reparieren gelernt haben.
Nur der Regulator
muss zum Uhrmacher
So gelang es ihnen, einigen nicht mehr funktionierenden elektrischen Haushaltsgeräten wieder Leben einzuhauchen. Lediglich ein alter Regulator aus der Gründerzeit, bei dem der Stundenschlag nicht mehr ging, muss den Weg zum Uhrmacher antreten. Hier fand sich kein Fachmann für eine Reparatur. Markus Piller, Projektleiter des Aschauer Repair-Cafés, macht sich zusammen mit dem Seniorenbeirat Aschau seit über zwei Jahren Gedanken über das Weiterverwenden von Gegenständen, die nicht mehr funktionieren, aber zum Wegwerfen zu schade sind.
Künftig werden die Spezialisten des Repair-Cafés an jedem ersten Samstag im Monat Anleitung zur Selbsthilfe geben oder die Reparaturarbeiten eigens durchführen. „Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe und stellen keine Konkurrenz zu professionellen Reparaturbetrieben dar“, so Piller. Die Arbeit der Helfer ist kostenlos, lediglich wenn neues Material gebraucht und eingebaut wird, muss es bezahlt werden.
Vieles kann mit einfachen Mitteln wieder zum Laufen gebracht werden, aber eine Garantie gibt es nicht. „Es gibt auch Dinge, die endgültig und irreparabel kaputt sind. Lebensgefährliche Reparaturarbeiten mit Isolierband und Lötkolben gibt es im Aschauer Repair-Café nicht.
Niemand soll durch unsachgemäße Arbeiten gefährdet werden“, betont Piller. Vor Ort waren ehrenamtliche Fachleute für Elektrotechnik, Holzbearbeitung, Haushaltsmaschinen, Handarbeit, Schneiderei, Stricken und PCs.
Der Vorsitzende des Seniorenbeirats Philipp Ramming weiß: „Gerade die ältere Generation hat kein Verständnis dafür, etwas wegzuwerfen, bloß weil ein kleiner, eigentlich mit wenig Aufwand behebbarer Schaden die Funktion einschränkt. Wir wollen das Wissen der Fachleute und die defekten Gegenstände zusammenbringen und versuchen, unnötige Anschaffungen soweit wie möglich zu vermeiden.“
Austausch bei
einer Tasse Kaffee
Gut angenommen wurde auch der Café-Bereich. Das nächste Repair-Café in Aschau findet am Samstag, 7. Mai, um 14 Uhr in der Aula der Preysing-Grundschule statt. reh