Flintsbach – „Eine unterirdische Verknüpfungsstelle stellt die einzige vorstellbare Lösungsmöglichkeit für die Gemeinde Flintsbach dar“, heißt es in der Stellungnahme der Gemeinde zur Planungsvariante „Verknüpfungsstelle im Bereich Kirnstein“ an den Bundesminister Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing (FDP). In dem Schreiben stellt die Gemeinde noch einmal klar, dass sie die von der Deutschen Bahn geplante oberirdische Verknüpfungsstelle im Bereich Kirnstein ablehnt.
Schreiben geht
auf Kirnstein ein
Das Schreiben ist in der vergangenen Gemeinderatssitzung aufgesetzt und eine Woche nach Ostern an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gesendet worden.
Im Gemeinderat wurde vor allem diskutiert, ob in dem Schreiben überhaupt auf die derzeit geplante Verknüpfungsstelle Kirnstein eingegangen werden soll. Bürgermeister Stefan Lederwascher (CSU) hatte die Befürchtung, dass alleine die Erwähnung der oberirdischen Verknüpfungsstelle in dem Schreiben einem Zugeständnis der Gemeinde gleichkomme.
Dagegen argumentierte Benno Schmidt (Parteifreie Flintsbach-Fischbach): „Es kann doch nicht verkehrt sein, zu sagen, was an der Verknüpfungsstelle Kirnstein schlecht ist.“ Schmidt schlug vor, zweigleisig zu fahren. Dies fand Zustimmung im Gremium.
In der Stellungnahme der Gemeinde Flintsbach wird aufgezeigt, warum die Verknüpfungsstelle Kirnstein schlecht für die Gemeinde ist und gleichzeitig weiterhin auf einer unterirdischen Lösung beharrt: Flintsbach liege an der engsten Stelle im Inntal und sei durch die Straßen, die Bahnline sowie Öl-, Gas- und Stromleitungen ohnehin stark belastet. Deswegen gebe es „keinen Spielraum für eine verträgliche oberirdische Neubautrasse mit oberirdischer Verknüpfungsstelle“. Die Verknüpfungsstelle Kirnstein habe erhebliche Nachteile für Naturschutz, Bevölkerung, Landwirtschaft sowie das Landschafts- und Ortsbild, heißt es in der Stellungnahme.
Eine Studie des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung habe gezeigt, dass eine unterirdische Lösung mit hohem Kosten- und Planungsaufwand verbunden sei und stellt infrage, ob sich Kosten und Nutzen lohnen. „Dass eine Verknüpfungsstelle im Wildbarren teuer und die Verwirklichung zeitaufwendig ist, wissen wir. Das Gutachten sagt aber nicht aus, dass eine Verknüpfungsstelle im Berg nicht möglich ist“, heißt es in der Stellungnahme.
Dementsprechend bitte die Gemeinde Flintsbach, die Verknüpfungsstelle im Wildbarren weiter zu planen. Die Stellungnahme endet: „Deshalb noch mal unsere eindringliche Forderung: keine oberirdische Verknüpfungsstelle im Inntal.“
Hoffnung auf
Erfolg schwindet
Obwohl die Gemeinderäte sich einig sind, dass die Verknüpfungsstelle im Wildbarren die einzige und beste Lösung für die Gemeinde ist, schwindet bei einigen Räten die Hoffnung, dass eine Verknüpfungsstelle im Berg wirklich kommt. „Natürlich will ich, dass die Verknüpfungsstelle in den Wildbarren kommt, aber ich glaube es nicht mehr“, sagt Karl Liegl (Parteifreie Flintsbach-Fischbach) und ist mit dieser Meinung nicht allein.
Andere sind optimistischer: „Es hieß auch zuerst, der Inn kann nicht untertunnelt werden, und jetzt ist es so geplant. Wir dürfen den Wildbarren nicht aufgeben“, sagt Bürgermeister Lederwascher.