Oberaudorf – Stets großen Wert legte Hans Brecheisen auf seinen Beruf als Schneidermeister, die Familie mit Frau und Sohn sowie Gesang. Nun verstarb er im gesegneten Alter von 84 Jahren in seiner Wahlheimat Oberaudorf.
Hans Brecheisen wurde im Jahr 1938 im schwäbischen Landkreis Krumbach geboren. Er war jüngstes Kind seiner Eltern und wuchs mit vier Brüdern und einer Schwester am landwirtschaftlichen Hof der Eltern auf. Im frühen Alter von 13 Jahren begann Hans Brecheisen im Oktober 1952 eine Schneiderlehre in der Klosterschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern, welche er drei Jahre später abschloss und anschließend im Marianum Buxheim als Schneider tätig war. Sein beruflicher Weg führte ihn im Mai 1956 zu Rudolf Sommer nach Breitbrunn am Chiemsee und im Februar 1958 schließlich nach Oberaudorf in die Schneiderei Johann Resch. Im Alter von 22 Jahren legte er die Meisterprüfung zum Herren- und Damenschneider ab, bevor er 1961 seine Anstellung bei der Firma Braun in Oberaudorf fand.
Als leidenschaftlicher Sänger schloss sich Hans Brecheisen 1963 dem Männerchor des Klosters Reisach an. Über 30 Jahre sang er im zweiten Bass des Chores und erfreute in geselliger Rund gerne solistisch mit seiner sonoren tiefen Stimme, wobei seine schwäbische Herkunft immer durchklang.
In dieser Zeit lernte Hans seine künftige Frau Veronika kennen, sie heirateten 1965, gefolgt von der Geburt seines Sohnes Robert 1970 und dem Bau seines Hauses in der Oberaudorfer Sportplatzstraße.
Sein weiterer beruflicher Weg führte ihn zur Firma Klepper nach Rosenheim und Kufstein, bis er, schon gesundheitlich beeinträchtigt, im Jahr 1993 in vorzeitigen Ruhestand ging.
Mit seiner Familie und seinem Bruder August, welcher Pater der Salesianer Don Boscos war und regelmäßig die Sommerferien in Oberaudorf verbrachte, wanderte Hans gerne in die Bergwelt der Umgebung und machte gerne bei manchem Gipfelkreuz Rast.
Seine Krankheit aber nahm ihren schleichenden Verlauf, seine Frau Veronika kümmerte sich liebevoll um Hans. Er selbst zog sich jedoch immer mehr zurück. Ab 2008 erforderte seine Pflege die Unterstützung des Christlichen Sozialwerks Oberaudorf.
Die Geburt seiner Enkel in den Jahren 2007 bis 2015 machten Veronika und Hans sehr stolz und verliehen ihnen Zuversicht, obwohl sich die Gesundheit von Hans trotz vieler Krankenhausaufenthalte und Operationen zunehmend verschlechterte. Im Januar 2018 verstarb seine Frau Veronika überraschend im Alter von 73 Jahren, ein schlimmer Verlust für alle, aber ganz besonders für Hans.
Nach einem kurzen Aufenthalt im Seniorenheim konnte er seit Oktober letzten Jahres seinen Lebensabend dank fürsorglicher Pflege glücklich und mit Lebensfreude in seinem Zuhause verbringen.
Diese Daten des Verstorbenen erwähnte Pfarrer Pater Paul beim Requiem in der Pfarrkirche Oberaudorf und Hans Berge an der Orgel sowie Sänger von Männerchor Reisach und Liedertafel Oberaudorf umrahmten mit Gesang, bevor die Beerdigung im Florianiberg-Friedhof stattfand.al