Eiselfing/Amerang/Schonstett – Paukenschlag im leisen Stil für die Mittelschule Eiselfing. Nach der Ablehnung der Sanierung in zwei Bauabschnitten hat Amerang nun auch den Neubau abgelehnt (wir berichteten). Da eine Gesamtsanierung von keiner der drei Gemeinden als sinnvoll angesehen wird, bleibt dem Mittelschulverband nun wohl nichts anderes übrig, als die Änderung des Schulsprengels anzustreben oder auf andere Zeiten zu hoffen.
Letztes Wort noch
nicht gesprochen
Es ist ein klares Bekenntnis zur Unklarheit, das Amerang in der Gemeinderatssitzung vollzogen hat. Kein Neubau, keine Sanierung, aber auch keine sofortige Schulsprengelauflösung. „Solange die Schule in der Form betrieben werden kann, werden wir nichts tun“, erklärt Bürgermeister Konrad Linner die Entscheidung. Sprich: Solange die Statik des Daches hält, wird Amerang keinen Druck auf die Regierung von Oberbayern ausüben und eine Sprengeländerung fordern. Klar ist, das letzte Wort bei einer Auflösung hat die Regierung, diese wird das Verfahren einleiten, die Gegebenheiten prüfen und am Ende entscheiden. Ein solcher Prozess wird wohl Jahre in Anspruch nehmen, wie auch Linner erklärt. Eine zeitnahe Auflösung seitens Amerang sei deshalb nicht gewünscht. Stattdessen wolle man sich von der Regierung beraten lassen und sehen, wie eine Schulsprengeländerung möglich sein könnte. Klar ist auch, sollte Amerang bei der Entscheidung gegen den Neubau und gegen die Sanierung in zwei Bauabschnitten bleiben, dann steht wohl fest: Die Jahre des Mittelschulstandort Eiselfing sind gezählt, vorausgesetzt natürlich, die Regierung von Oberbayern stimmt deren Auflösung zu.
Das bestätigt auch Bürgermeister Linner. Unklar ist, wie lange dieses Spiel auf Zeit funktionieren wird. Die Statik des Daches wird zwar laut Eiselfings Bürgermeister und Mittelschulverbandsvorsitzendem Georg Reinthaler noch ein paar Jahre halten. Doch, ob es drei, vier oder fünf und mehr sind, sei noch unsicher. Ein Termin mit dem Statiker sei eingeplant, so Reinthaler. Unklar ist damit auch, ob Kinder, die im nächsten Jahr in die Mittelschule Eiselfing gehen, dort auch ihren Abschluss machen werden. „Uns ist bewusst, das ist ein großer Unsicherheitsfaktor für die Eltern“, hält Linner fest. Amerang habe sich deshalb die Entscheidung auch nicht leicht gemacht, aber es seien zu viele Unwägbarkeiten, was die Baukosten angehe, „gerade jetzt.“
Für die nächsten
Jahre gesichert
Eiselfings Bürgermeister Reinthaler erklärt: „Für uns ist jetzt erst einmal wichtig, wir können den Eltern nun kommunizieren, dass der Standort Eiselfing für die nächsten Jahre gesichert ist.“ Zeitnah sollen Beratungen mit dem Mittelschulverband erfolgen.
Schonstetts Bürgermeister Paul Dirnecker erklärt auf Anfrage: „In Schonstett werden wir alles dafür tun, dass der Mittelschulstandort erhalten bleiben kann.“ Die Hoffnung habe er noch nicht aufgegeben. „Wer weiß, was in vier Jahren ist“, so Dirnecker, „bis dahin haben wir ja auch schon wieder Kommunalwahlen.“ Von Amerang hätte er sich aber eine eindeutigere Aussage über eine Schulsprengelauflösung gewünscht. Für die nächsten vier Jahre sei die Planung zwar klar, „aber eine langfristige ist nicht möglich.“ Es sei an der Zeit zu sagen: „Amerang ist jetzt am Zug.“