Frasdorf – „Die Wasserqualität im Simssee muss in den kommenden Jahren „Gut“ werden. Wir werden nicht drum herumkommen und müssen uns als Gemeinde Frasdorf an den Kosten beteiligen“, fassten die Gemeinderäte Georg Bohrer (FWG) und Georg Wörndl (BP) das Ergebnis der Beratung über eine Kostenbeteiligung zu den Maßnahmen der Simssee-Reinhaltung zusammen. Der Frasdorfer Gemeinderat beschloss einstimmig, sich am „Schutzprojekt Simssee“ zu beteiligen.
Kommunen teilen
sich die Kosten
Die Firma Ecozept hat ein Konzept für die Beratung der drei neu hinzugekommenen Gemeinden Frasdorf, Prien und Rimsting sowie der betroffenen Landwirte im Wassereinzugsgebiet des Simssees entwickelt. Die Kostenbeteiligung für die Gemeinde Frasdorf für das Jahr 2022 beträgt dabei 26 Prozent der Gesamtsumme von voraussichtlich 20000 Euro. Das sind rund 5200 Euro. Der Frasdorfer Anteil berechnet sich wie folgt: Die Kosten sollen auf die drei neuen Gemeinden im Wassereinzugsgebiet Thalkirchner Ache, also Frasdorf, Rimsting und Prien, aufgeteilt werden. Rund 534 Hektar des Gemeindegebietes von Frasdorf entwässern zur Thalkirchner Ache, das entspricht 26 Prozent, und damit einem Kostenanteil von 5200 Euro. In den kommenden Jahren bis zum Ende des Projektes 2025 würde der Gesamtansatz für die weiteren Maßnahmen für alle drei Gemeinden voraussichtlich bei 12000 Euro liegen, auf Frasdorf würden dann rund 3000 Euro zukommen. Voraussetzung der Berechnung ist, dass der Markt Prien und die Gemeinde Rimsting ebenfalls dem Konzept folgen und dem Kostenschlüssel so zustimmen werden.
Der Beschluss fordert von der Firma Ecozept zusätzlich, dem Gemeinderat bis Ende 2022 einen Sachstandsbericht vorzulegen sowie die zukünftige Vorgehensweise und die Ziele zu erläutern, um auf dieser Basis über die weitere Fortführung des Simssee-Schutzprojekts zu entscheiden.
Seit 2003 tragen die fünf direkten Simssee-Anrainer- Gemeinden Söchtenau, Riedering, Prutting, Bad Endorf und Stephanskirchen auf freiwilliger Basis das Simssee-Schutzprojekt mit dem Ziel, die Verbesserung der Wasserqualität in Zusammenarbeit mit den Landwirten herbeizuführen.
Der Simssee muss nach den Wasserrahmenrichtlinien spätestens bis zum Jahr 2027 eine gute Wasserqualität aufweisen, da sonst von Amtswegen verpflichtende Maßnahmen ergriffen werden. Die bisherigen freiwillig erbrachten Maßnahmen haben die Qualität bis zum Prädikat „Mäßig“ gesteigert.
Die Hauptursachen für die mäßige Wasserqualität sind zum einen der Eintrag von Phosphor und Stickstoff von den landwirtschaftlichen Flächen in den flachen See ohne große Zu- und Abflüsse. Zum anderen trägt der Klimawandel durch steigende Wassertemperatur zu den Problemen bei.
„Was hat Frasdorf mit dem Simssee zu tun?“, fragten sich einige Gemeinderäte. Die Verbindung der eher den Bergen zugewandten Gemeinde zum Simssee im Nordwesten war zunächst nicht für jeden klar. Bürgermeister Daniel Mair erklärte den Zusammenhang: die Thalkirchner Ache hat ihren Ursprung im Gemeindegebiet von Frasdorf, ausgehend von der Ginnertinger Filze im Süden bis zum Verlassen des Gemeindegebietes westlich Mönibuch, durchläuft sie das Gemeindegebiet und nimmt alle Bäche aus dem Raum der ehemaligen Gemeinde Wildenwart von Osten her auf. Die Ache mündet schließlich in den Simssee. Damit wird auch Wasser aus dem Gemeindegebiet Frasdorf in den Simssee eingebracht.
Der AZV Simssee möchte daher das Projektgebiet „Simssee-Schutz“ auf die Gemeinden Frasdorf, Rimsting und den Markt Prien als erweitertes Einzugsgebiet des Simssees vergrößern. Erste Gespräche und Informationsveranstaltungen für die betroffenen Landwirte wurden bereits durchgeführt.
Firma hilft bei
Maßnahmen
Die individuelle Umsetzung der Maßnahmen und die Betreuung der betroffenen Landwirte im erweiterten Wassereinzugsgebiet übernimmt die Firma Ecozept aus Freising. Sie führt Einzelmaßnahmen wie die Erstellung eines Flächenverwaltungsprogramms, Kartierungen, Ortsbegehungen, Informationsveranstaltungen und Betriebsbesuche durch.
Alle Gemeinderäte waren sich darüber einig, dass die Maßnahmen wichtig für die Verbesserung der Wasserqualität im Simssee seien und alle beteiligten Gemeinden – auch die am Rande – ihren Beitrag dazu liefern müssen. Man dürfe die Landwirte nicht alleine lassen, wenn es um Gewässerschutzmaßnahmen gehe. Eine Düngung der Maisfelder und das Ausbringen von Gülle auf die Felder seien unverzichtbar. Eine Beratung der Landwirte über mögliche Reduzierungen von natürlichen Düngemitteln und den Nährstoff Phosphor trage aber wesentlich zur Verbesserung der Qualität des Simsseewassers bei.