Mit seltener Auszeichnung gewürdigt

von Redaktion

Gemeindearchivar und Geschichtensammler Rupert Wörndl erhält Bürgermedaille

Frasdorf – „Frasdorf ohne die Dorfzeitung, ohne den Heimat- und Kulturverein, ohne Dorfmuseen – all das ist im Ort nicht mehr vorstellbar. Rupert Wörndl ist maßgeblich in allen Bereichen, ob Kultur oder Heimat, vertreten, und hat sich um die ganze Gemeinde Frasdorf verdient gemacht.“ Bürgermeister Daniel Mair fand nur lobende Worte für das Frasdorfer Urgestein Rupert Wörndl: „Er bot zeitlebens das Bild eines engagierten und couragierten Mannes, der stets für die Allgemeinheit da war“.

Ehrung zum
70. Geburtstag

Zur Feier seines 70. Geburtstages verlieh Rathauschef Daniel Mair Rupert Wörndl die Bürgermedaille der Gemeinde Frasdorf. Wie außerordentlich diese Ehrung ist, ließ sich auch daran erkennen, dass Bürgermeister Mair den Geehrten gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern Sepp Prankl und Gabriele Stein persönlich zu Hause besuchte und zu diesem Anlass die Medaille mitbrachte.

Ausführlich ging der Rathauschef in seiner Laudatio auf das Wirken von Rupert Wörndl für die Gemeinde Frasdorf und weit darüber hinaus ein: Wörndl wirkte 18 Jahre lang im Frasdorfer Gemeinderat mit und stellte in den Jahren 1996 bis 2004 am Ratstisch viele Weichen für die Zukunft des Dorfes an der Autobahn. „Wörndl gehört zu den Gründungsmitgliedern des Heimat- und Kulturvereins Frasdorf“, erinnerte Mair, zunächst war er als Schriftführer tätig, nun führt er den Verein seit vielen Jahren als Erster Vorsitzender.

Seit über drei Jahrzehnten setzt sich der rührige Vorsitzende mit seinem Verein weitreichende Ziele. Sie reichen von der Redaktion und Herausgabe der weitum sehr geschätzten Dorfzeitung bis zum Betrieb des Dorf- und Höhlenmuseums sowie von der Beschilderung der Wanderwege und der einheimischen Sehenswürdigkeiten, bis hin zur Beteiligung bei den Maßnahmen der Dorferneuerung und der Städtebauförderung.

Bücher und
Ausstellungen

Die regelmäßig stattfindenden Frasdorfer Kulturtage und die dazugehörigen Ausstellungen in den Räumen der Alten Schule entstanden auf seine Initiative hin, dazu kommen zahlreiche grundlegende Bücher über die Geschichte von Frasdorf vom „Flurnamenbuch der Gemeinde Frasdorf“ über die „Familien- und Hofgeschichten von Frasdorf, Umrathshausen und Wildenwart“ bis hin zu den „Frasdorfer Persönlichkeiten“.

Nachdem der ehemalige Forstdirektor in den Ruhestand gegangen war, begann er im Frasdorfer Rathaus das gemeindliche Archiv zu sichten und zu ordnen. Seitdem wirkt er offiziell als Gemeindearchivar mit. Funde seiner Archivarbeit veröffentlicht er regelmäßig in der Dorfzeitung, oder lässt sie den Ortsvereinen für ihre Chroniken zukommen. Von der Zeit unter Kurfürst Max Emanuel, über die Entstehung der Kommunen auf dem heutigen Gemeindegebiet bis hin zum Leben der einfachen Leute im 20. Jahrhundert recherchiert er Epoche für Epoche und gibt Interessantes weiter. Erstmals hat Wörndl für die Gemeinde eine sogenannte Topothek im Internet eingerichtet. Auf dieser Web-Seite sind Bilder aus den vorigen hundert Jahren gesammelt, verbunden mit den Beschreibungen, den Namen und dem Hintergrund der Aufnahmen.

Umfangreiche Recherchen waren zu vielen der gesammelten Bilder notwendig, um erschöpfende Auskunft geben zu können. „Diese Topothek wächst unter seiner Regie und der Mitarbeit aus der Bevölkerung jeden Tag ein bisschen weiter“, freut sich der neue Träger der Frasdorfer Bürgermedaille.

Nur acht Träger

Auf Vorschlag aus der Bevölkerung hatte der Frasdorfer Gemeinderat einstimmig beschlossen, Rupert Wörndl diese hohe Auszeichnung zukommen zu lassen – ansonsten ist das Gremium eher zurückhaltend mit der Verleihung dieser höchsten Ehrung. Erst sieben Männer und eine Frau erhielten bisher in den vergangenen 30 Jahren die Bürgermedaille: Bezirksmusikpfleger Wastl Fanderl, Altbürgermeister Franz-Xaver Stettner, der ehemalige Zweite Bürgermeister Georg Buchauer, der ehemalige Lehrer und Dorfchronist Hans Hoesch, der ehemalige Gemeinderat und Dritte Bürgermeister Andreas Freund, Altbürgermeister Benno Voggenauer, Spielgerätebauer und Mäzen Julian Richter sowie die Kümmerin von St. Florian, Hildegard Osterhammer.

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