Nußdorf – Bereits seit längerer Zeit warten Gemeinderat und die Bürger, die schriftlichen Einspruch gegen die Erweiterung des Steinbruchs in Überfilzen beim Landratsamt eingelegt haben, auf die Bekanntgabe eines Erörterungstermins. Die Verzögerung wurde bislang mit der Pandemie begründet.
Erneute Anfrage
Eine erneute Anfrage der Gemeinde beim Landratsamt ergab nun, dass die Antragstellerin auf Erweiterung des Steinbruchs, die Südbayerisches Portland-Zementwerk Gebr. Wiesböck & Co. GmbH, nun ein Gutachten in Auftrag gegeben hat.
Darüber informierte Bürgermeisterin Susanne Grandauer (CSU/ FWG) den Rat in dessen jüngster Sitzung. Mit diesem Gutachten soll festgestellt werden, ob bei dem beantragten Abbau der Garwand im Bereich über 758 Meter über Normalnull ein naturschutzrechtlicher Ausgleich möglich wäre.
„Sollte dieser Ausgleich nicht möglich sein, wäre das das Aus für den Antragsteller“, sagte Grandauer.
Das Landratsamt will jedoch erst das Ergebnis aus diesem Gutachten abwarten, bevor ein Erörterungstermin einberufen wird. Dass dieses Gutachten erst jetzt beauftragt wurde, verwundert die Rathauschefin sehr, da dieses bereits vor drei Jahren von einem sachverständigen Berater gefordert worden sei.
Rutscht
Gestein nach?
Von Nußdorfern wurde beobachtet, dass unterhalb der gerichtlich festgelegten Abbaugrenze von 758 Metern derzeit der Abbau massiv fortgesetzt werde. Das habe zur Folge, dass Gesteinsmaterial oberhalb dieser Linie in erheblichem Umfang nachrutschen würde. Laut Landratsamt seien kürzlich drei Mitarbeiter der Behörde vor Ort gewesen, berichtete Grandauer. Die Bürgermeisterin: „Es ist ihnen bewusst, dass durch den Abbau loses Material oberhalb nachrutscht.“
Daher will man nun den weiteren Abbau über die Webcam des Steinbruchs täglich beobachten, um die Bewegungen festzustellen. Darüber hinaus solle ein unabhängiger Gutachter beauftragt werden, diese Situation zu untersuchen.stv