Ein Fest für den gesamten Ort

von Redaktion

Trachtenverein Edelweiß feiert 130-jähriges Bestehen, 110 Jahre Theater und 40 Jahre Beurer Gwand

Neubeuern – 130-jähriges Bestehen, 110 Jahre Theater und 40 Jahre „Beurer Gwand“ waren gleich drei gute Gründe für den Trachtenverein, den Neubeurer Marktplatz mit Brauchtum, Tradition und oberbayerischer Heimatverbundenheit zu beleben. Dafür stellten sich die Trachtler, mit ihrem scheena Gwand festlich gekleidet am Rathaus zum Einzug in die „gute Stube“ Neubeuerns auf. Begleitet wurde der Festzug von der Musikkapelle Neubeuern, der Weg war gesäumt von vielen beeindruckten Besuchern.

Auf der Bühne am Florianibrunnen zelebrierte Pfarrer Christoph Rudolph den Gottesdienst, melodisch untermalt von der Chorgemeinschaft Neubeuern und der Musikkapelle. Zum ehrenden Zeremoniell gedachten die Vorsitzenden bei der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal den Verstorbenen. Erster Bürgermeister und Schirmherr Christoph Schneider warb für das Beleben des Trachtenwesens und der Kultur, „um die Bürger wieder zusammenzubringen. Durch das, was sie miteinander verbindet.“

22 Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft und vier Ernennungen zum Ehrenmitglied für besonders verdiente Mitglieder – Sepp
Englberger, Barbara Artmann, Cäcilia Höhensteiger und Barbara Paul – beendeten den festlichen Ablauf des Vormittags.

Weiter ging es, nach dem Mittagstisch mit der Vorgabe „Mitmachen statt zuschauen“ und so wurden von Moderator und Vorsitzendem Manfred Karl alle Tanzfreudigen animiert, mit dem Auftanz auf der Bühne einen geselligen und lebhaften Tag einzuläuten.

Wie schon bei den zwei Plattlerkursen im Vorfeld der Jubiläumsfeier wurde im Pfarrhof das Platteln wieder fleißig geübt. Im Trauzimmer des Kulturhauses versammelte sich beim Volkstanzkurs, wer „des Auseinander- und wieder Zamdrahn“ zu einem Boarischen mit Gauvolkstanzwart Sebastian Gaar und Livemusik pfundig fand. Damit Dirndl und Buam auf die passende Begleitung nicht verzichten müssen, wurde im Hofwirt-Salettl eine offene Musikprobe veranstaltet. Jeder, der ein Musikinstrument spielt und es auch dabei hatte, stimmte gerne mit an. Währenddessen sorgte die Jagamusi für Unterhaltung auf dem Kirchplatz. Und beim Durchschnaufen boten die Pavillons am Hofwirtsbichl eine gute Gelegenheit, sich über die Vereinsgeschichte, die Gebirgstrachten und das
Beurer Gwand zu informieren. Neubeurer Theater-Historie erfuhren die Leinwandfreunde in der alten Schmiede, wo im Theater-Kino einst gespielte Stücke in Erinnerung gerufen wurden. Das Mitmachen machte nicht nur den Großen Spaß, auch die Kinder hatten pausenlos Freude daran. Ob beim Dosen- und Spickerwerfen, beim Schminken, Plättenschiaßn und der Rätselroas. Beim Masskrugschiam versuchten alle jugendlichen und gesetzteren Altersklassen, das Ziel zu treffen. Damit keiner eine Attraktion verpasst, bekamen die Gäste einen Flyer mit den eingezeichneten Standorten und der Eintrittsnadel darauf, die von den geflüchteten Ukrainerinnen im Ort einzeln aufgesteckt worden waren. Von Anfang bis zum Ende um 18 Uhr sorgte der Trachtenverein Edelweiß für durchgehendes Programm, präsentierte sich im besten Gwand und stellte sich eindrucksvoll vor: „Des san mia“.