Kiefersfelden – Rund 14 Monate war der Kieferbach-Mühlbach-Kanal wegen des Neubaus des Feuerwehrhauses trockengelegt. Die rückwärtige Außenwand des Gebäudes wird zugleich die neue Ufermauer beziehungsweise Kanalbegrenzung.
Maßnahme erfolgt
Schritt für Schritt
Nun öffnete der Elektromeister der Gemeindewerke, Andreas Anker, mit den Worten „Wasser marsch!“ die ersten Schieber an der „Eggersäge“, um so den Kanal wieder langsam mit Wasser zu befüllen.
Allerdings sei dies „zunächst nur ein Probelauf von der „Eggersäge“ bis zum „Daller Lauch“, um zu sehen, ob alles funktioniert“. Danach werde der „Werkkanal“, wie er in der Kiefer genannt wird, Teilstück für Teilstück weiter geöffnet, sodass dieser schon bald wieder in voller Länge mit Wasser gefüllt sein dürfte und so den Fischen und anderem Wassergetier als Revier dienen wird.
Das Wasserkraftwerk „Eggersäge“ war seit März vergangenen Jahres abgeschaltet und soll nun Anfang Juni wieder auf Leistung gehen. Die Zeit der Trockenlegung hat die Gemeinde genutzt, um einen „Ringschluss für Gas und Wasser zwischen Sportplatzstraße und Marblingstraße“ herzustellen, sowie zur Verlegung einer Steuerleitung vom Kraftwerk zu den Lauch-Schleusen.
Mit der erneuten Befüllung des Kanals kehrt wieder ein Stück Normalität ins Dorf ein, denn viele haben das muntere Plätschern des Fließgewässers vermisst.
Vor allem die Mitglieder des Sportfischereivereins „E. W. Sachs“ sehnen diesen Tag herbei. Sie hatten in einer spektakulären Aktion im März 2021 den Werkkanal am Kieferbach an nur einem Tag elektrisch abgefischt. Dabei wurden insgesamt 298 Bachforellen, 48 Regenbogenforellen, 165 Mühlkoppen sowie eine Äsche und ein großer Flusskrebs gefangen und schnellstens wieder in sichere Gewässer des Kieferbachs umgesetzt.
Kraftwerk wurde
1910 erbaut
Auch die gemeindeeigene „Eggersäge“ wird ihren Betrieb wieder aufnehmen und mit der durchfließenden Wasserkraft Strom erzeugen. Das Kraftwerk wurde schon im Jahre 1910 erbaut und 1977 mit einer leistungsstarken Francis-Turbine ausgestattet.
„Vor zehn Jahren folgte dann die Revision von Turbine und ‚Spalt‘, wie sich Fachmann Anker erinnert. Seither laufe die Stromerzeugung problemlos, die Leistung des Kraftwerks betrage 45 Kilowattstunden, was die Versorgung mit elektrischer Energie von 85 Haushalten sicherstelle. hko