Pittenhart – Die Tribünen beim 17. Trecker-Treck in Pittenhart, bestehend aus Bierbänken und Strohballen, waren schnell gefüllt. Die Parkplätze rund um die Mehrzweckhalle, hinter der das Wettkampfgelände lag, reichten kaum. 140 Teilnehmer gingen auf die Piste und wollten nur eins: die 100 Meter lange Strecke mit dem angehängten Bremsschlitten durchfahren und damit den Full-Pull erreichen. Die Fahrer kamen aus dem Rottal, aus Erding, Regensburg, Bernau, Inzell, Übersee, Neumarkt-St. Veit, Altenmarkt, Palling, Marquartstein und auch Pittenhart, informierte Sprecher Albert Schöberl. Manche Teilnehmer reisten gleich mit mehreren Traktoren an, um in verschiedenen Gewichtsklassen zu starten.
Das Trecker-Team aus Sersheim sorgt seit Jahren dafür, dass auf zwei Strecken gestartet werden kann. Vor einigen Jahren haben auch die Pittenharter Bauern einen Bremswagen für die Show gebaut. 4,3 Tonnen wiegt der Pittenharter Schlitten und wird je nach Gewichtsklasse mit tonnenschweren Betongewichten und einem Kartoffelsack beladen. Je weiter er gezogen wird, umso weiter wandert das Gewicht nach vorne und verstärkt die Bremswirkung der Kufe. Der Schlitten gräbt sich in den immer weicher werdenden Boden.
Wer da nicht auf der Strecke bleiben will, braucht nicht nur PS: Dabei sind auch Fahrkönnen und Technik, Gasgeben und Kuppeln gefragt. Die Verantwortlichen sorgten dafür, dass die Strecke insgesamt faire Bedingungen aufwies.
„Huastnguatl“
holt noch Bronze
Als größte Schikane der Strecke entpuppte sich der kleine Hügel. Christoph Freiwang schaffte die Hälfte der Strecke mit seinem Fiat, seinem „Huastnguatl“, wie Schöberl das Gefährt nannte, und damit landete er auf dem dritten Platz. Zweimal schafften Teilnehmer den Full-Pull, das Erreichen der 100-Meter-Marke, in der Klasse bis 2000 Kilo Traktorgewicht.
Hans Wichtlhuber aus Palling geht seit 17 Jahren in drei Kategorien an den Start. Es gibt kaum einen Preis, den er in dieser Zeit nicht abgeräumt hat. In diesem Jahr landete der Seriensieger zweimal ganz oben. In der Klasse bis 2000 Kilo erreichte er den ersten Platz mit einem Full-Pull, den ersten Platz in der Klasse vier mit 73,06 Metern, und in der Klasse drei verpasste er das Stockerl nur knapp mit 83,50 Metern.
Die Erfahrung
macht das Rennen
Außer Konkurrenz befand sich Martin Maier aus Ischl bei Seeon. Eine Schau war sein Gefährt, das er mit seinen Freunden in sechs Wochen aus den Einzelteilen mehrerer Fahrzeuge zusammenbaute. 500 Pferdestärken hat er unter der nicht vorhandenen Haube. „Genau messen kann man das nicht mehr“, gab er zu. Sein Gefährt zog den Bremsschlitten in atemberaubender Zeit über die Ziellinie.
Während in der Klasse eins nur acht Starter und in der höchsten Klasse sechs Starter auffuhren, wurden in der Klasse fünf beachtliche 42 Stahlrosse zum Wettkampf gezählt. Alle namhaften Traktormarken waren am Start, doch der grüne „Deutz“ war am meisten vertreten.
Dass der Trecker-Treck nicht nur eine Männerdomäne ist, zeigten einige Frauen, wie Michaela Fischer, Veronika Mühlberger und Rosi Osterauer, die mit ihren Vehikeln an den Start gingen. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Zuschauer kommen. Es ging fair und verletzungsfrei über die Bühne. Das ist ein großer Erfolg für uns“, resümierte der Vorsitzende des Pittenharter Vereins, Sepp Huber.