Aschau – Bei den vergangenen Brückenprüfungen stellten die Sachverständigen fest, dass der „Sollinger Steg“ über die Prien in Aschau erhebliche Mängel aufweist. Die Lager der Brücke seien noch gut, aber die Holzteile, darunter auch tragende Teile, müssten erneuert werden. Der Steg liegt in Sichtweite des Rathauses, am Südrand des Kurparks unmittelbar am Kinderspielplatz und ist für Fußgänger und Radfahrer eine Möglichkeit die Prien zwischen der Schulstraße im Norden und der Schlossbergstraße im Süden zu überqueren.
Wichtige Verbindung zur Hauptstraße
Für die Anwohner der Wohngebiete westlich der Prien stellt der Steg die günstigste fußläufige Verbindung mit der Hauptgeschäftsstraße dar. Für alle Gemeinderatsmitglieder war es klar, dass dieser Steg dringend erneuert werden muss. Johannes Köppl vom Ingenieurbüro Köppl in Rosenheim stellte dem Gremium in der jüngsten Gemeinderatssitzung verschiedene Erneuerungsmöglichkeiten vor. Darunter waren Varianten in Holz, Stahl und Beton.
Dabei stellte Köppl fest, dass die bisherige Breite bei einem Neubau für Fußgänger und Radfahrerverkehr nicht ausreiche. Zwar bestehe heute bereits ein Gebot, vom Fahrrad abzusteigen und das Rad über den Steg zu schieben, diese Vorschrift würde jedoch in der Regel keine Folge geleistet. Eine Breite von 2,50 Metern sei heute ohnehin vorgeschrieben.
Die Dritte Bürgermeisterin Monika Schmid (FWG) und Simon Hoesch (ABL) befürchteten, dass mit einer Verbreiterung der Brücke neues Gefahrenpotenzial entstehe, weil die Radfahrer bei einer breiteren Fahrbahn keinen Grund zum Absteigen mehr sehen. Wolf Neelsen (Grüne) stimmte bei: je schmaler die Brücke gestaltet werde, umso mehr Rücksicht werde aufeinander genommen. Tatjana Mittermayer (ZfA) erinnerte an das nahegelegene Würzburger Haus des Behandlungszentrums Aschau mit seinen Rollstuhlfahrern und die Mütter mit Kinderwagen – für beide Gruppen müsste die Brücke entsprechend breit gebaut werden.
Steg zieht
Fotografen an
Josef Hobelsberger hielt von den vorgestellten Varianten die Holzbrücke mit der Überdachung am besten geeignet für diese exponierte Stelle in Sichtweite zwischen Schloss und Pfarrkirche. Der „Sollinger Steg“ sei für die Fotografen unter den Touristen einer der Hotspots in Aschau, da er einen idealen Standort für alle gewünschten Aufnahmen darstelle.
Mit einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat die Erneuerung des „Sollinger Steges“ in der Variante „Überdachte Holzfachwerkbrücke“ mit einer lichten Breite von 2,50 Meter und beauftragte das Büro Köppl Ingenieure, Rosenheim, mit der Durchführung der weiteren Planungsarbeiten inklusive Ausschreibung und Vergabe.