Eggstätt – Eggstätts Bürgermeister Christian Glas hat seinen Frust bezüglich des Umweltschadens bereits vor einem guten halben Jahr Luft gemacht. „Es ist ein Horror: Du kannst nichts dafür, hast den Schaden und zahlst, zahlst, zahlst.“ An dieser Aussage hat sich bisher nichts geändert. Während sich in Sachen Bekämpfung des Umweltschadens einiges tut, bleibt Eggstätt nach wie vor auf den Kosten sitzen.
In Abstimmung
mit allen Behörden
In der jüngsten Sitzung des Eggstätter Gemeinderates informierte Bürgermeister Christian Glas (FBE) das Gremium über den Stand der Dinge bezüglich Umweltschaden in Natzing. Seit Bekanntwerden des Schadens am 2. April vergangenen Jahres – ein Mann hatte durch eine illegale Entsorgung das Wasser mit Schadstoffen kontaminiert – bemüht sich die Hartseegemeinde in Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit dem Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, der GUZV und Fachbüros um eine Schadensbehebung, erklärte Glas.
Mittlerweile seien 160000 Kubikmeter Wasser gereinigt worden. Dabei habe man 1,2 Kilogramm PFAS (Perfluorierte Alkylsubstanzen) herausgezogen. Jedes Gramm davon schlage mit 2000 Euro zu Buche.
Bürgermeister Glas sagte weiter, dass er verschiedene Ministerien angeschrieben habe, „damit wir nicht vergessen werden.“ Schon am Ostermontag habe die Verwaltung einen Antrag auf Bedarfszuweisung nach Art. 11 BayFAG eingereicht, der dann über das Landratsamt in Rosenheim als Aufsichtsbehörde mit entsprechender Stellungnahme an die Regierung von Oberbayern zur Entscheidung durch den Verteilerausschuss weitergeleitet wird, der im Herbst tagen wird. Innenminister Joachim Herrmann und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hätten sich mittlerweile per Brief beziehungsweise per Telefonat gemeldet und mehr Aufmerksamkeit zugesichert.
Drei Millionen Euro
für die Beseitigung
Auch an die Partei der Grünen in München habe er sich gewandt, merkte Bürgermeister Glas auf Nachfragen von Katharina Weinberger (Grüne) an. Derzeit gehe man von drei Millionen Euro Kosten zur Beseitigung des Umweltschadens aus, die 2,3 Millionen, von denen er noch im vergangenen Mai in der Gemeinderatssitzung ausgegangen war, werden sich wohl angesichts der Preissteigerungen nicht halten lassen. Der Rathauschef merkte weiter an, dass diese Kosten erhebliche Auswirkungen auf die gemeindlichen Finanzen und Vorhaben haben werden.
Die Gemeinderäte nahmen den Sachstand zur Kenntnis. Eine Beschlussfassung war nicht nötig.