Junge Musiker mit Anspruch und Spaß

von Redaktion

Internationales Streich-Wurst-Orchester Söchtenau hat buntes Programm einstudiert

Söchtenau – Auch wenn der Name „Internationales Streich-Wurst-Orchester Söchtenau“ beim Leser vielleicht erst einmal ein Stirnrunzeln, dann vielleicht ein Schmunzeln hervorrufen wird, so wird man spätestens beim Zuhören überzeugt. Petra Muxeneder hat sich einen Ruck gegeben und das kleine Orchester mitten im Ort vor gut eineinhalb Jahren gegründet. Der erste Probelauf mit Konzert verlief aufgrund der Corona-Auflagen holprig, aber jetzt dürfen die jungen Musiker wieder.

Schon zweimal sind sie diesen Sommer – beim Pfingstkonzert im Saal des Gasthofs zur Post und beim Sommerfest der Feuerwehr – aufgetreten, nach der Sommerpause soll es weitergehen.

Nach dem Üben
gibt es Currywurst

Konzentriert verläuft die Probe, auch Lampenfieber scheinen die Musiker zwischen sieben und 21 Jahren nicht zu kennen. Dabei proben sie eigentlich nur vor dem Auftritt zusammen, berichtet die Freizeit-Dirigentin Muxeneder. Der außergewöhnliche Name ist schnell erklärt: „International, weil wir Musik aus aller Welt spielen, Streich steht für Streicher und Saiten, und Wurst, weil wir uns nach der Probe beim Wirt mit einer Currywurst oder auch was anderem belohnen.“ Gemeinsam Musizieren und miteinander Spaß haben, das zeichnet das junge Ensemble aus. Und auch das macht den Reiz des kleinen Orchesters aus, dass es weder stört, wie alt man ist, noch, wie lange man sein Instrument spielt.

Der Jüngste im Bunde ist Julian (7), der erst seit eineinhalb Jahren Cello-Unterricht bekommt. Die älteste ist Christine (21): „Eigentlich habe ich mit der Geige quasi aufgehört, die Klarinette war mir wichtiger. Aber hier im Orchester macht das Geigespielen wieder richtig Spaß.“ Elyas (11) und Michael (13) sind ebenfalls Geigenspieler, sie lernen seit fünf beziehungsweise seit vier Jahren auf der Violine.

Das Instrument richtig stimmen, auch wenn Petra Muxeneder dank Handy-App beim einen oder anderen noch nachhilft, sauber spielen und richtig zählen, um es so laienhaft auszudrücken, sind die Zugangsvoraussetzungen.

Die Musikauswahl scheint bei den jungen Musikern gut anzukommen. Ludwig van Beethovens (1770-1827) „Ode an die Freude“ haben sie einstudiert, „the fairy dance“, eine irische Weise, die immer schneller werdend zum Tanz einlädt, und „the masons‘ apron“, ein flotter schottischer Reigentanz, komponiert von Edward Huws Jones (1948-2020), sind ebenfalls im Repertoire. Theresia (11) und Maria (9) sind die Gitarristinnen im Ensemble. Klassisch-boarisch haben sie im Gitarrenunterricht gespielt, jetzt im Orchester quer Beet zu spielen mache ihnen riesigen Spaß, sagen die beiden Mädchen unisono.

Michael (13) und seiner Schwester Marlene (11), die zwischen Klavier- und Geigespielen im Orchester abwechselt, gefällt die bunte Mischung der Musikstücke. Sie habe die Eltern einfach angesprochen, erzählt Petra Muxeneder in einer kurzen Probenpause. Musikschüler und deren Eltern kennen sich eben untereinander, ein gemeinsames Musizieren am Ort ist zudem praktisch. Und doch ist der Anspruch hoch. Das Programm besteht nämlich nicht nur aus Orchesterstücken, die für Jugendorchester arrangiert sind, sondern auch aus Kammermusik.

Das heißt, wer will, tritt solistisch – Elyas beispielsweise spielte auf der Geige aus dem Concerto in G-Dur op 7 Nr 2 von Antonio Vivaldi (1678-1741) – oder als Duo oder Trio auf.

Nächster Auftritt
bereits in Planung

Konzentriert blicken die Mitglieder des Streich-Wurst-Orchesters Söchtenau auf Dirigentin Petra Muxeneder. Sie summt die ersten Takte vor, dann hebt sie den Taktstock und schon erklingen die ersten Töne des „fairy dance“.

Da möchte man sich gleich mitwiegen und mitdrehen. Auch wenn es noch ein bisschen hin ist bis zum nächsten Auftritt: Als nächster Termin steht der Christkindl-Markt an, weitere Mitspieler sind willkommen im Internationalen Streich-Wurst-Orchester.

Auskünfte erteilt Petra Muxeneder unter 08055/ 903739.

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