Ein Name zum 25. Geburtstag

von Redaktion

Landtagspräsidentin Ilse Aigner tauft das „Inntal-Gymnasium Raubling“

Raubling – Rückblick und Visionen standen im Mittelpunkt des Festakts zur Vierteljahrhundertfeier und gleichzeitigen Taufe des Raublinger Gymnasiums. Dieses trägt ab 1.August den Namen „Inntal-Gymnasium“. Da ein neuer Schulname immer wieder Wunsch der Schulfamilie war, begann man bereits vor vier Jahren mit dem Prozess der Namensfindung und Neudefinition des Leitgedankens. In dessen Verlauf erkannte man, wie Michael Weber, Leiter des AK Schulprofil, in seinem Grußwort berichtete, dass die Schule „für so viel mehr steht, als für eine Kombination aus naturwissenschaftlich-technologischem und sprachlichem Schwerpunkt.“ Deswegen habe man sich auf Vielfalt als Profilschwerpunkt geeinigt. Das sei wichtig, so Weber, denn: „Wir versorgen das ganze Inntal mit all seinen vielfältig interessierten Kindern.“

Werte und Vielfalt
im Schulprofil

Im Kontext der Werte und der Vielfalt stand auch die Rede des Schulleiters Dr. Armin Stadler, der darauf verwies, dass er den Bildungsauftrag an die Schule so verstehe, dass Werte nicht nur aufgezählt und benannt werden sollen, sondern auch gelebt werden müssen. So solle das Ziel der Ausbildung der Schüler durchaus sein, sich der Welt zu öffnen, dabei aber nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. „Ja, wir sind bodenständig, und wir sind stolz darauf“, so Stadler, und betont noch: „Diese Schule zeichnet sich aus durch ihre Vielfalt, vom Fechten bis zum Goldschmieden.“ Dafür, dass so vieles ermöglicht werde, dankte er dem Sachaufwandsträger, als dessen Vertreter Landrat Otto Lederer und dessen Vorgänger Dr.Max Gimple und Josef Neiderhell anwesend waren.

Ilse Aigner begann ihre Festrede mit einer Betrachtung ihrer eigenen Schulzeit, aus der sie vor allem die Erinnerungen mitgenommen habe, dagegen „den Lernstoff nicht unbedingt vollständig.“ Frühzeitig habe sie erkannt, dass sie nicht „Theoretikerin in alten Sprachen“ werden wolle, doch durch die Schule habe sie ihr Talent für das Praktische erkannt. Mit dem Fundament der Zahlen, des Rechnens und der Physik habe sie eine Ausbildung gemacht und später Hubschrauber entwickelt. An der Entscheidung, hier ein Gymnasium zu bauen, sei sie als Kreistagsmitglied beteiligt gewesen und „es tut gut, heute sagen zu können: Das war die absolut richtige Entscheidung“ denn, so Ilse Aigner weiter, „Was ich von außen wahrnehme, das ist: eine intakte und sehr lebendige Schulfamilie. Rund 850 Jugendliche werden hier unterrichtet von einem aktiven Kollegium und mit einem breiten, vielfältigen Angebot.“

Sie halte eine fundierte Ausbildung gerade in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereichen für wichtig. Die eigene Karriere in Beruf und Politik habe ihr das gezeigt. „Es ist gut, dass Sie mit großem Einsatz und viel Kreativität auch an diese Bereiche heranführen und Begeisterung wecken. Bei Ihnen wird ja sogar Gold geschmiedet. Die Breite ihres Lernangebots verdient ein dickes Lob.“

Zufrieden stellte sie auch fest, dass die Schule ein Vorreiter beim Videounterricht sei und am digitalen Förderprojekt des Ministeriums teilnehme. Damit hole man die Schülerinnen und Schüler dort ab, wo sie heute schon stünden. Das sei wichtig, denn „Schule gehört mitten ins Leben.“

Abschließend betrachtete sie die Demokratie, die „unter Feuer“ stünde durch Krieg, Inflation und Pandemie, die jedoch auch gleichzeitig ihre Stärke zeige gegenüber Angriffen von innen und von außen. Aigner sieht das Positive und meint: „Populisten haben an Zugkraft verloren – trotz der Krisen. Und wir, wir alle, müssen alles daran setzen, dass es so bleibt.“

Zur Überreichung der Urkunde meinte sie: „Gymnasium Raubling, das war damals neu, klang groß und stolz. Aber Inntal-Gymnasium: das ist noch größer und noch stolzer. Und es wird der Geschichte des Gymnasiums gerecht, denn die Schule ist gewachsen. Sie ist erwachsen geworden. Alles Gute für die nächsten 25 Jahre.“

Per Video gab der Staatsminister für Unterricht und Kultus, Michael Piazolo, seinem Dank Ausdruck für die erfolgreiche Arbeit und das vorbildliche Engagement der Schulfamilie. Er unterstrich, dass die Schule in der Region einen exzellenten Ruf genieße, was nicht zuletzt dem großen Angebot an Kursen zu verdanken sei.

Landrat Otto Lederer zitierte Nelson Mandela „Vergiss nicht, dich über die Meilensteine zu freuen, wenn du dich auf den Weg vor dir machst.“ Er dankte Lehrern und Eltern, dass sie die Jugendlichen täglich unterstützen und fördern, aber auch Raum für Entwicklung gäben. Ebenso sprach er seinen Dank aus an alle, die hinter den Kulissen dafür sorgten, dass alles funktioniere, dem Förderverein und dem Mensateam ebenso wie dem Reinigungsteam und dem Hausmeister.

Bürgermeister Olaf Kalsperger meinte zu Beginn augenzwinkernd, dass er auch mit dem Namen ‚Gymnasium Raubling‘ glücklich gewesen sei, doch im Namen „Inntal-Gymnasium Raubling“ sei der Ortsname ja zum Glück auch noch enthalten. In einer launigen Rede lobte er die Arbeit des Gymnasiums vor allem auch im kulturellen Bereich, wo mit vielen tollen Musikern immer wieder großartige Aufführungen gestaltet würden.

Gymnasium auf dem Land ist erfolgreich

Weitere Grußworte sprachen die Elternbeiratsvorsitzende Helga Schachtner und die Fördervereinsvorsitzende Dr. Theresia Bauer. Diese betonte, dass das Modell „Gymnasium auf dem Land“, das vor 25 Jahren aufgesetzt wurde, ein sehr erfolgreiches geworden sei. Während 1983 bis 1997 die Anzahl der Gymnasien bei 397 stagniert habe, sei die Zahl heute auf 433 angewachsen. „Ein Glück für das Inntal, ein Glück für Raubling, das damals beherzt zugegriffen hat.“

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