Inntal – Ja, wo sind sie denn, die Lastwagen? Im Inntal war es gestern bemerkenswert ruhig. Wie auch auf den Zulaufstrecken.
Matthias Jokisch, Brannenburgs Bürgermeister, stellte fest: „So wenig Betrieb“ wie heute war selten. Aber: Was die Blockabfertigungen bringen, „ist immer relativ unvorhersehbar“. Man erlebe verhältnismäßig ruhige Tage, es könne sich aber auch zurückstauen bis zum Irschenberg. „Wir haben schon erlebt, dass sich der Stau erst am nächsten Vormittag aufgelöst hat.“
Verhältnismäßig
friedliche Lage
Die unterschiedlichen Mengen an Lkw spricht auch Stephan Schlier, Bürgermeister von Bad Aibling an: Auch dort sei am Montag nichts von der Blockabfertigung zu merken gewesen. „Vermutlich auch deshalb, weil das Stauende auf der Autobahn zwar bis Rosenheim reichte, nicht aber bis Bad Aibling.“
Bad Feilnbach ist an Blockabfertigungstagen oft das Tor ins Inntal für die Lkw-Fahrer. Gestern nicht: „Soweit ich das bisher mitbekommen habe, ist bei uns heute noch alles ruhig und es staut sich in der Gemeinde nichts zurück“, so Bürgermeister Anton Wallner. Die Bad Feilbacher hätten die Nachricht von der Abfahrtssperre sehr positiv aufgenommen „und auch ich persönlich bin sehr happy, dass endlich etwas passiert. Es ist vielleicht nicht die beste Lösung, aber wir hoffen natürlich, dass die Maßnahme, so wie sie jetzt ist, greift“. Der erste Tag Blockabfertigung mit Abfahrtssperre habe in Brannenburg eine spürbare Entlastung gebracht, hält auch Bürgermeister Jokisch fest: „Wollen wir hoffen, dass es weiter was bringt.“
Einen ruhigen Blockabfertigungstag verbrachte auch Stefan Lederwascher in Flintsbach. Allerdings konnte der Bürgermeister nicht wirklich sagen, ob es an den Durchfahrtssperren lag. Eine Mitbürgerin soll berichtet haben, dass die Lastwagenfahrer die Durchfahrtssperre mit einem Hupkonzert quittiert hätten. „Das habe ich aber nur über 16 Ecken gehört. Ich habe selber nichts mitbekommen, dabei merke ich eigentlich ziemlich genau, wenn auf der Autobahn etwas passiert.“ Ob wirklich die Sperren den Ausweichverkehr verhindert hätten, könne man wohl erst nach den nächsten Terminen sagen. „Wichtig ist, dass die Polizei konsequent kontrolliert.“
Bürgermeisterin Susanne Grandauer und ihre Nußdorfer „können heute eine deutliche Verbesserung der Verkehrssituation feststellen“. Sie sei froh über die rasche Umsetzung der von Nußdorf und Neubeuern vorgeschlagenen und geforderten Maßnahmen. Ihr Kollege Christoph Schneider aus Neubeuern hingegen findet, dass die Abfahrtssperre auch schon früher hätte kommen können, es sei ja lange genug darüber geredet worden. In Neubeuern sei es ziemlich ruhig gewesen, „kein Vergleich zu den Horrortagen, die wir hier auch schon hatten“.
Langfristige
Lösung gefordert
Einig sind sich Grandauer und Schneider, dass die Abfahrtssperre eine erste Erleichterung sein kann. Aber nicht das Ende der Fahnenstange. „Jetzt muss an langfristigen Lösungen bezüglich des Transitverkehrs gearbeitet werden“, sagt Susanne Grandauer.
Polizeikontrollen sind das eine. Die Vernetzung der Trucker ist das andere. Der Nußdorfer Georg Dettendorfer, einer der führenden Logistikunternehmer Europas: „Bis der Buschfunk die neue Regelung an alle Lkw-Fahrer weitergegeben hat, dauert es einige Blockabfertigungstage. Bis dahin werden noch einige Kontrollen nötig sein.“