So möchte Eggstätt in Zukunft heizen

von Redaktion

Wärmeversorgung künftig komplett auf regenerativer Basis – Konzept vorgestellt

Eggstätt – Es gehe allein um Information, betonte Bürgermeister Christian Glas, bei der Begrüßung der beiden Vertreter von ESB (Erdgas Südbayern), Tanja Erb und Steffen Otto. Die beiden präsentierten dem Eggstätter Gemeinderat ein Wärmeversorgungskonzept für die Ortsmitte. Einen Beschluss musste der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung dazu noch nicht treffen.

Kein Einsatz
von Erdgas

Erb und Otto fassten dafür kurz die Historie zusammen. Bereits vor zwei Jahren habe sich die Gemeinde dafür ausgesprochen, die Wärmeversorgung gemeindlicher Gebäude auf Biomasse umzustellen. Dabei sollten an der Obinger Straße, das Rathaus, das Heistracherhaus, die Schule und das Lehrerwohnhaus, die Hartseehalle sowie die katholische Kirche am Kirchplatz angeschlossen werden.

Laut Erb und Otto soll die Wärmeversorgung künftig komplett auf regenerativer Basis erfolgen. Die Idee ist regionale Waldhackschnitzel einzusetzen, sodass der Einsatz von Erdgas vermieden werden kann. In dem Konzept sind die gemeindliche Mitgestaltung bei der Wärmekonzeption, die Einbeziehung regionaler Brennstofflieferanten (Waldbauern), die Betriebssicherheit durch regelmäßige Wartungen und Instandhaltungen, ein zuverlässig geregelter Bereitschaftsdienst und kein zusätzlicher Personalaufwand enthalten.

Ein Wärmeversorgungskonzept stehe für kalkulierbare Kosten, denn die regionalen Dienstleister und Lieferanten haben den Vorteil kurzer Lieferwege. Lokale, nachwachsender Ressourcen werden genutzt und die Bürger identifizieren sich mit dem Projekt.

Bei der zentralen Wärmeversorgung für die Gebäude in der Ortsmitte gehe man von einer Heizlast von 500 kW, einem Wärmeverbrauch von 800 MWh/Jahr und einer Wärmetrasse von circa 250 m aus. Die Heizzentrale soll als eigenständiges Gebäude einen Hackschnitzelkessel mit 500 kW inklusive. Pufferspeicher haben, und die Hausübergabestationen sollen in den jeweiligen Gebäuden eingerichtet werden. Die geschätzten Investitionskosten summierten die beiden ESB-Vertreter auf 1,1 Millionen Euro. Abzüglich einer möglichen Förderung durch BAFA (Programm BEW), die fast ein Drittel ausmacht. Mit den Hausanschlusskosten verbleibe eine zu finanzierende Restsumme von netto 380000 Euro. Auch was die Kosten für die Anschlussnehmer – Vertragslaufzeit von 20 Jahren bei einem Grundpreis von 118 Euro/kW und einem Arbeitspreis von 76 Euro/MWh – betrifft, hatten Erb und Otto Zahlen parat.

Vergleichsprojekte
in Bayern

Auf die Kirche käme damit ein Wärmemischpreis von 223,50 Euro/MWh beziehungsweise 22,35 ct/kWh zu, und auf die Hartseehalle 184,68 Euro/MWh bzw. 18,46 ct/kWh. Abschließend verwiesen die beiden Referenten auf das Angerwies in Wolfratshausen, das Wiedfeld II in Seefeld und den ASTOPark in Gilching, in denen die ESB erfolgreich ein Nahwärmekonzept installiert haben.

Die Gemeinderäte befanden das Konzept eine sehr gute Lösung. In einer der kommenden Sitzungen soll das Thema erneut auf der Tagesordnung stehen, dann geht es um eine konkretere Planung für eine gemeindliche Wärmeversorgung in Eggstätt. Für die Präsentation war kein formeller Beschluss nötig.

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