von Redaktion

Raubling wird nach Testphase Mitglied im Zweckverband Kommunale Dienste Oberland

Raubling – Ganz harmlos aussehende kleine weiße Zettel hinter dem Scheibenwischer – die Raublinger wissen seit einem Jahr, dass diese Zettel nicht so harmlos sind, im Gegenteil hübsch teuer werden können. Denn ein Jahr überwachte der Zweckverband Kommunale Dienste Oberland (ZVKD) als Testphase schon den ruhenden Verkehr in Raubling. Mit der Überwachung des fließenden Verkehrs durch den Zweckverband hat die Gemeinde laut Bürgermeister Olaf Kalsperger bisher gute Erfahrungen gemacht.

Raubling wird
Verbandsmitglied

Nach einem Überblick und den Erläuterungen von Geschäftsführer Michael Braun und Wilma Pöttinger, Chefin der Überwachung des ruhenden Verkehrs, vom Zweckverband vor dem Gremium wurde einstimmig beschlossen, ab November dem Zweckverband KD Oberland als festes Verbandsmitglied beizutreten und dann auch den ruhenden Verkehr dauerhaft überwachen zu lassen. „Es gibt bei uns noch zu viel wildes Parken entlang der Straßen“, so der Bürgermeister. Und die Polizei habe nicht die Kapazitäten, Park- und Halteverbote zu überwachen – „und dann ist so ein Schild ja ein zahnloser Tiger.“

„Es haut in Raubling noch nicht so gut hin“, war die Ansicht von den beiden Fachleuten über die Verkehrsmoral diverser Fahrzeughalter. Da wurde dem Hendlbrater schier zwischen die Grillhendl gefahren und auf dem Gehweg geparkt. Anhänger stünden unvorschriftsmäßig herum, und vieles mehr. Aber, so Thorsten Preßler vom Zweckverband Oberland auf Nachfrage, in Raubling werden auch nur die eklatanten Parkverstöße, inklusive Parken in Feuerwehrzufahrten oder auf Behindertenparkplätzen, geahndet, da es keine Parkraumbewirtschaftung – sprich keine Parkgebühren – gebe.

Da nur die markantesten Verstöße geahndet werden, liest sich die Liste dramatisch. Aber ganz so schlimm sei es gar nicht gewesen, so Preßler. Am Park&Ride-Parkplatz zum Beispiel sei von November bis jetzt nur etwa eine Handvoll Autofahrer auf den Behindertenparkplätzen erwischt worden. Da kostete der Parkplatz dann 55 Euro. Der Parkplatz in der Feuerwehrzufahrt ist genauso teuer. Und werden dann noch Rettungskräfte ausgebremst, sind 100 Euro fällig.

20 Stunden in
Raubling unterwegs

In der einjährigen Testphase wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zweckverbandes Oberland 20 Stunden pro Monat Dienst geleistet und auf die Ordnung im ruhenden Verkehr geachtet. Nach dem Beschluss zum festen Beitritt würde man vorerst bei 20 Dienststunden bleiben, die könnten aber durchaus variabel geändert werden. In der Testphase sind 40 Euro pro Stunde vom Gemeindesäckel an den Zweckverband zu überweisen, als festes Mitglied in Zukunft 30 Euro pro Stunde.

Dem Zweckverband Kommunale Dienste Oberland mit Sitz in Bad Tölz gehören laut Braun in der Zwischenzeit 150 Kommunen in zehn Landkreisen an. Er nimmt für seine Verbandsmitglieder unter anderem die Aufgaben zur Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach dem Straßenverkehrsgesetz wahr.

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